Hauptschule, Werkrealschule, Gemeinschaftsschule. Doch eine veränderte Ausrichtung der Schule in Staig-Altheim änderte nichts daran, dass immer weniger Schüler die Einrichtung besuchten. Es half auch nichts, dass das Gebäude 2004 für gut drei Millionen Euro erweitert und erneuert wurde. Die Verbandsschule wird von den Gemeinden Hüttisheim, Staig, Illerkirchberg und Schnürpflingen getragen.
Es sei der richtige Weg gewesen, auf den Zug „Gemeinschaftsschule“ aufzuspringen, doch um diese Schulart umsetzen zu können, fehle es hinten und vorne an Räumen, das zeigte Rektorin Gabriele Zick in der Verbandssitzung am Montag nochmals auf.
Nach anfänglichem Zögern hatte im Herbst 2017 eine erneute Erweiterung der Schule Fahrt aufgenommen. Der vor dem Sommer beauftragte Architekt Ulrich Farthofer aus dem oberbayerischen Freilassing präsentierte am Montag erstmals öffentlich Pläne.
Demnach wird im Südosten ein Gebäudeblock angebaut. Auf jeder der zwei Etagen finden drei Klassenzimmer, ein großes Lernbüro sowie Nebenräume Platz. Statt wie bisher  auf Beton und Ziegel setzt Farthofer bei dem Anbau auf eine Holzständer-Konstruktion für die Außenwände und als tragendes Gerüst.
Die Innenwände werden aus vorgefertigten „Lehmtafeln“ erstellt. Massiver, vor Ort verarbeiteter Stampflehm wäre ihm zwar lieber, aber „unbezahlbar“, sagte der Architekt. Als Kosten nannte er 180 Euro gegenüber 1000 Euro je Quadratmeter. Die Kombination von Holz und Lehmtafeln sorge aber für ein „sehr gutes Raumklima“, versicherte der Planer. Damit ist aber nicht Schluss. Für eine letztlich gut funktionierende Einrichtung müssten im Bestand Nutzungen geändert werden – beispielsweise mehr Platz in der Mensa geschaffen werden – und es seien vielfältige Sanierungen nötig: bei der Technik und beim Brandschutz. Beim Umbau 2004 habe es zwar Auflagen gegeben, die aber nicht umgesetzt wurden, sagte der Planer. Hinzu komme, dass die Vorschriften inzwischen umfangreicher geworden sind.

Bezug im Herbst 2020

4 bis 4,5 Millionen Euro wurden vor einem Jahr als Gesamtkosten genannt. „Erschrecken Sie nicht. Wir sind noch im Planungsstadium und haben alles reingepackt, was kommen könnte“, sagte Projektleiterin Andrea Kosten, bevor sie sechs Millionen Euro als neues Maß nannte. Dem gegenüber stehe eine mögliche Förderung von zwei Millionen Euro.
Die Räte atmeten kurz durch und sendeten das Signal, dass die Kosten verringert werden müssen. Der Tenor: Ist dies nicht sinnvoll möglich, soll eine schrittweise Umsetzung der Erweiterung in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich sei das eine Möglichkeit, sagte Kosten, entscheidend dafür seien die Förderungen. Planer und Gremium einigten sich, mit dem vollen Programm in die Förderung zu gehen.
Als Zeitplan nannte GVV-Geschäftsführer Hans Ibele Mitte Dezember für die Entwurfsplanung und für die Förderanträge das Jahresende 2018. Die ersten Ausschreibungen sollen dann zeitig im Frühjahr 2019 erfolgen. Es ist geplant, den Großteil der Arbeiten in den Schulferien zu erledigen, der Bezug des Erweiterungsbaus ist für den Herbst 2020 vorgesehen.

Obergrenze ist aufgrund fehlender Räume erreicht

Schüler Vor wenigen Jahren waren es noch um die 150 Schüler, nun boomt die Verbandsgemeinschaftsschule wieder, berichtete Rektorin Gabriele Zick. Mit 222 Schülern sei aufgrund der Raumsituation derzeit die Obergrenze erreicht. Dem Raumprogramm des Landes zufolge fehle es an Fachräumen über Lehrerzimmer bis hin zur Mensa. Nur mit Schichtbetrieb kämen alle rechtzeitig zum Essen. „Aber die Moral ist gut, da wir eine Perspektive haben“, denn die Erweiterung steht an. Der gute Ruf der Schule führt Schüler von Bayern bis Ulm nach Staig. Sie machen fast 50 Prozent aus.