Erfolg beruht nur zu 15 Prozent auf Fachwissen und somit zu 85 Prozent auf Persönlichkeit. Daher kommt es im Management auf die weichen Faktoren an: auf das Fördern von Teamgeist, Lösungsorientierung und das Herstellen einer für beide Seiten akzeptablen Win-win-Situation mit den Firmenkunden. Auf diesen Standpunkt stellte sich Motivationstrainer Jörg Löhr im Rahmen der SWP-Reihe „Südwestimpuls“ am Donnerstagabend im praktisch ausverkauften Stadthaus.
Außerdem wichtig: „Schaffen Sie gemeinsame Erlebnisse, feiern Sie gemeinsam“, sagte der langjährige Bundesliga-Handballspieler, der sich nun als die Nummer eins der Erfolgstrainer in Europa betrachtet. Im Publikum saßen zahlreiche regionale Unternehmer wie IHK-Vizepräsident Harry Seifert, Christoph Ulrich von Ulrich Medical oder Erwin Settele.
Nur 72 Stunden Zeit
Löhr listete für die über 300 Zuhörer zentrale Erfolgsfaktoren wie Optimismus und Begeisterung auf. Man dürfe nicht einmal zeitweise in Pessimismus abrutschen wie die 21 Prozent Schwarzseher in der Bevölkerung: „Profis verlassen nie ein Niveau.“ Es gehe nicht zuletzt darum, aus dem Zustand der Reflexion zügig zu einer Entscheidung zu kommen. Dafür bleiben nach Einschätzung Löhrs realistischerweise 72 Stunden: „Schieben Sie’s nicht.“
Angesichts der veränderungsreichen Zeit – „die aktuelle Situation ist enorm“ – gehe es darum, in Bewegung zu bleiben, dafür die mentale „Handbremse“ zu lösen und sich „außerhalb der Komfortzone“ zu bewegen. Dabei müssten „Vermeidungsziele – wie mal beim Coaching für die Eintracht Frankfurt die Verhinderung des Abstiegs – durch „Anstrebungsziele (in diesem Fall: mindestens 45 Bundesliga-Punkte) ersetzt werden. Nicht zu vergessen: Erfolge vorher visualisieren. Für einen Coup müssen im Betrieb aber auch die Mitarbeiter mitziehen, nur 24 Prozent sind topmotiviert. Löhrs Rat an die Chefs: keine Kompromisse beim Personal, als Vorbild leben, die offene Kommunikation fördern.