„Da hatte ich mehr im Kopf als das, was das Land jetzt rausrückt.“ Die Staiger Gemeinderätin Regina Rehm war nicht die einzige, die ein langes Gesicht machte, als Bürgermeister Martin Jung am Dienstag dem Gemeinderat die Kosten für das überregionale Breitbandnetz nannte. Die so genannte Backbone-Trasse kostet insgesamt 1,28 Millionen Euro. Staig hofft vom Land auf einen Zuschuss von 533.000 Euro, damit bleiben 750.000 Euro „an uns hängen“, sagte Jung. Der Bürgermeister räumte ein, dass der Betrag „richtig viel Geld“ ist. Die Gemeinde habe jedoch keine Wahl, wenn sie sich nicht von der zukunftsträchtigen Infrastruktur abhängen lassen wolle. Um die Kosten möglichst gering zu halten, sei geplant, den Bau gemeinsam mit sieben weiteren Kommunen von Balzheim bis Hüttisheim durchzuführen und dafür einen „Betrieb gewerblicher Art“ zu gründen. Damit seien günstigere Ausschreibungsergebnisse zu erwarten sowie der Abzug der Vorsteuer. Entsprechende Gespräche werden laut Jung in Bälde mit dem Finanzamt geführt.
Die neue Glasfaser-Trasse führt von Hüttisheim entlang der L 1261 durch Weinstetten, an Staig vorbei durch Steinberg und weiter nach Oberkirchberg. Ziel sei, möglichst viele Häuser anzuschließen, sagt Jung. Das gelte zunächst für alle Anwohner entlang der Trasse sowie für öffentliche Einrichtungen, etwa die Verbandsgemeinschaftsschule und das Gewerbegebiet „Gassenäcker“ in Steinberg. Die zuletzt genannten Anschlüsse werden vom Land gesondert gefördert. Weiter prüfe die Gemeinde einzelne „Stiche“, zum Beispiel in die Bachstraße Weinstetten. Sofern keine Zuschüsse verloren gehen, wird auch dort Glasfaser verlegt. In der Bucherstraße in Steinberg wurde Glasfaser bereits bei der jüngsten Sanierung verlegt. Die Kosten bis zur Grundstücksgrenze trägt die Gemeinde, von dort weiter zum Haus bezahlt der Eigentümer. Mit wie viel dafür zu rechnen ist und Antworten auf weitere Fragen gibt es bei einer Bürgerinformation. Sie ist Ende April/Anfang Mai zusammen mit Hüttisheim geplant.