Es war ein langer Weg von der Durchsicht der 18 erhaltenen Kirchenbücher der Gemeinde Altheim bis zum 764-Seiten-Werk, in dem 6500 Familien und mehr als 27 000 Personen verzeichnet sind. Zehn Jahre hatte Max Preißing nachgeforscht, Archive besucht, etliche Kirchenbücher der Nachbargemeinden gewälzt und die Daten in einem speziellen Computerprogramm zusammengetragen. Nun hat der 77-Jährige das „Ortsfamilienbuch Altheim (Alb) mit Söglingen und Zähringen 1560-1908“ im evangelischen Gemeindehaus vorgestellt.
Die Idee zu dem Werk war Preißing gekommen, als er die Geschichte seiner eigenen Familie recherchierte – 17 Generationen zurück. Mit Hilfe des Arbeitskreises Familien- und Ahnenforschung Geislingen erstellte er die Datenbank für das Ortsfamilienbuch und fand eine Druckerei, die das imposante Werk in geringer Auflage druckte.
Die 50 Exemplare sind inzwischen schon alle vergriffen. Zehn Ausgaben gingen an Archive, die Gemeindeverwaltung und an die Kirche. Zwölf hat Preißing übers Internet verkauft, und der Rest fand Abnehmer in der Gemeinde selbst. „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt Preißing, „denn schließlich handelt es sich weder um einen Liebesroman noch um ein Bilderbuch, sondern um nackte Tatsachen.“
Bei seinen Recherchen kam ihm zugute, dass alle Kirchenbücher seit 1560 fast vollständig erhalten seien. Nur wenige Seiten fehlten. „Es ist ein Wunder, dass die Bücher den Dreißigjährigen Krieg und das Feuer, das wir in Altheim hatten, überlebt haben“, sagt der Hobby-Geneaologe.
Das Altheimer Ortsfamilienbuch umfasst die Zeitspanne von 1560 bis 1908. Vom 16. Jahrhundert an begannen die meisten Kirchengemeinden damit, Kirchenbücher zu führen. Während des Deutschen Reiches wurde dann ein Gesetz erlassen, das von 1875 an die standesamtliche Registrierung der Einwohner zur Pflicht machte. Dadurch nahm die Bedeutung der Kirchenbücher ab, Städte und Gemeinden übernahmen die zuverlässige Archivierung der Geburts-, Sterbe- und Heiratsdaten der Bevölkerung.
Außer den Kirchenbüchern gehören zum Beispiel Gräberfelder und Kriegerdenkmale zu Preißings Quellen. Mit deren Auflistung beginnt das Ortsfamilienbuch. Dann folgen die Taufen und Sterbefälle ortsfremder Personen und anschließend die Familiennamen in alphabetischer Reihenfolge. Im dritten Abschnitt sind alle Personen alphabetisch mit Namen verzeichnet, im vierten und letzten Abschnitt gibt es ein Ortsregister.
„Ich war überrascht über die vielen Verbindungen zu den Nachbargemeinden wie Ballendorf oder Weidenstetten“, sagt Preißing. Bei alldem sei allerdings zu beachten, dass Altheim immer eine evangelische Gemeinde war. Das habe dazu geführt, dass katholische Familien nicht in die Kirchenbücher aufgenommen wurden.

Bei Interesse den Autor anrufen

Bestellung Das „Ortsfamilienbuch Altheim (Alb) mit Söglingen und Zähringen 1560-1908“ ist vom Arbeitskreis Familien- und Ahnenforschung e.V. Geislingen herausgegeben. Das Buch kann dirket bei Autor Max Preißing bestellt werden: Tel. (07340) 517. Wegen der niedrigen Auflage ist es allerdings nicht billig: 80 Euro.