Bußgelder, Punkte und sogar Fahrverbote kommen auf Autofahrer in der Region zu: Sie gingen der Polizei beim Blitzermarathon ins Netz. Am Freitag, 21.04.2023, wurden europaweit Schwerpunktkontrollen durchgeführt – allein im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm beanstandeten die Beamten 450 Fahrer, weil sie zu schnell fuhren. In Ulm und Alb-Donau-Kreis sowie in den Landkreisen Göppingen, Heidenheim und Biberach waren 57 Kontrollstellen an verschiedenen Orten eingerichtet, an denen insgesamt 20.531 Fahrzeuge kontrolliert wurden. Am Montag gab die Polizei die Bilanz bekannt.

Blitzermarathon im Raum Ulm: Fahrverbot für sechs Raser

Sechs Raser werden mit einem Fahrverbot bestraft, 136 zu schnelle Fahrer erwartet ein Bußgeld in Höhe von mindestens 100 Euro und ein Punkt im Zentralregister, 314 Fahrer kommen mit einer Verwarnung davon – sie waren zwar zu schnell unterwegs, überschritten die zulässige Geschwindigkeit aber um höchstens 20 km/h.
Neben den Geschwindigkeitsverstößen deckte die Polizei drei Fahrten unter Alkoholeinfluss auf. Darüber hinaus benutzten sechs Fahrzeuglenker ihr Mobiltelefon, und drei waren nicht angeschnallt.

33-Jährige fährt im Kreis Neu-Ulm 64 km/h zu schnell

Im Kreis Neu-Ulm registrierten die Kontrolleure die größte Überschreitung im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West: Eine 33 Jahre alte Autofahrerin rauschte mit einer gemessenen Geschwindigkeit von 114 km/h über die Staatsstraße zwischen Ingstetten und Deisenhausen, obwohl im Baustellenbereich nur Tempo 50 erlaubt sind. Die Mutter hatte ihre Kinder mit an Bord und erklärte ihre Temposünde laut Polizeibericht damit, durch diese abgelenkt gewesen zu sein – daher habe sie die Geschwindigkeitsbegrenzung „nicht wahrgenommen“. Der Bußgeldkatalog sieht für einen solchen Verkehrsverstoß ein zweimonatiges Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld von 600 Euro vor.
Im gesamten Präsidiumsbereich des PP Schwaben Süd/West gab es bei etwa 20.000 kontrollierten Fahrzeuge 374 Beanstandungen wegen zu schnellen Fahrens – leicht rückläufige Zahlen im Vergleich zum Blitzermarathon 2022. Die bayerische Polizei hatte – anders als das PP Ulm – im Vorfeld bekannt gegeben, an welchen Stellen geblitzt wird. 160 Polizisten kontrollierten an mehr als 90 Kontrollstellen, sowohl mit stationären Anlagen als auch mit Hand-Lasermessgeräten. Einen Großteil der Verstöße ahndeten die Beamten mit einem Verwarnungsgeld, mehrere der Verkehrssünder müssen mit Bußgeldern oder sogar mit Fahrverboten rechnen. Drei Strafanzeigen erteilte die bayerische Polizei, weil Menschen ohne Führerschein oder betrunken fuhren. In über 40 Fällen erwarten die Fahrzeugführer aufgrund anderweitiger Verstöße ein Verwarnungsgeld oder eine Bußgeldanzeige, beispielsweise weil sie das Mobiltelefon während der Fahrt nutzten. In einem Fall stellten die Beamten die rechtswidrige Benutzung einer sogenannten „Blitzerapp“ fest, die Autofahrer vor Messstellen warnt.

Autofahrer flüchtet vor Polizeikontrolle – bis es kracht
Verfolgungsjagd durch Ulm und Neu-Ulm
Autofahrer flüchtet vor Polizeikontrolle – bis es kracht
Ulm/Neu-Ulm

Rasen ist häufigste Unfallursache

Die Polizei weist darauf hin, dass überhöhte Geschwindigkeit bei schweren Verkehrsunfällen nach wie vor die häufigste Unfallursache ist. Mit Aktionen wie den offiziell als „Speedmarathon“ bezeichneten Raser-Kontrollen wollen Polizei, Kommunen und Landratsämter diese Unfallursache bekämpfen und ein Umdenken bewirken. Mit weiteren Geschwindigkeitskontrollen sei auch künftig schwerpunktmäßig und flächendeckend zu rechnen.