Ulmer Münster, die HfG am Kuhberg, das ehemalige Arresthaus in der Frauenstraße 134, die Jugendstil-Villa Eberhardt an der Heidenheimer Straße und der markant-spitze Betonbau der Auferstehungskirche in Böfingen – so weit gespannt ist die Bandbreite der Gebäude, die am Sonntag, 8. September, beim Tag des offenen Denkmals für Besucher ihre Tore, Türen und Pforten öffnen. Das Programm ist dieses Jahr viel umfangreicher als sonst, weil Ulm der zentrale Ort für den bundesweiten Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist. Schon am Samstag, 7. September, gibt es deshalb zahlreiche Veranstaltungen. Das Motto lautet „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. In diesem Sinne „verbindet die Stadt Ulm in besonderer Weise Alt und Neu, Tradition mit Moderne. Allein mit Blick auf das Nebeneinander von gotischem Münster und modernem Stadthaus wird das Motto erlebbar“, sagte Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, beim Pressegespräch am Montag. Oft gehe es ja um die Frage, „ob und wie das Neue zum Alten darf“.
Einblicke in laufenden Bauarbeiten
Der Aktionstag bietet am Samstagnachmittag und am Sonntag zahlreiche Gelegenheiten, „die Schätze, an denen man oft vorbeiläuft, anzuschauen“, fügte der Ulmer OB Gunter Czisch an. Neben den öffentlichen Gebäuden wie unter anderem Münster, Neuer Bau, Ochsenhäuser Hof, Teile der Bundesfestung stehen in diesem Jahr insbesondere jüngere Baudenkmale im Fokus – beispielsweise das Stadthaus, die Hochschule für Gestaltung (Hfg) und moderne Kirchenbauten wie Versöhnungskirche, Auferstehungskirche und Zum Guten Hirten. Überdies gewähren Privatleute am Sonntag Einblicke in ihre Bauprojekte, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. „Wir freuen uns über diese Beteiligung, und dass die Leute neugierige Fragen und dreckige Schuhe zulassen“, meinte Skudelny weiter. Dabei sind Schaubaustellen in den Häusern Unter der Metzig 14, Pfluggasse 6, König-Wilhelm-Straße 38 und Kohlgasse 8 eingerichtet. Sie geben Einblicke in die laufenden Bauarbeiten, bei denen sich Architekten, Handwerker und Bauforscher über die Schulter schauen lassen.
Erstmals eine Denkmal-Rallye
Zu all diesen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Eine Ausnahme bilden die drei Konzerte, die das Wochenende flankieren: die audio-visuelle Konzert-Performance „Resonanzen“ im Münster am Samstag um 21 und 23 Uhr; der Auftritt der legendären Ulmer Jazzrock-Band Kraan auf der Wilhelmsburg am Samstag um 20 Uhr sowie das Konzert „Grundton D“ der Gaechinger Cantorey am Sonntag um 18 Uhr in der Pauluskirche. Extra für Familien gibt es erstmals eine Denkmal-Rallye mit sechs Stationen: Wer dabei drei oder mehr Stempel sammelt, nimmt an einer Verlosung teil. Info Das komplette Programm des Aktionstags findet sich im Internet und lässt sich als App herunterladen: www.tag-des-offenen-denkmals.de/app/
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116 Veranstaltungen
Samstag, 7. September Zwischen 13 und 17 Uhr gibt es 43 Veranstaltungen an den Endhaltestellen des ÖPNV, der an dem Tag wieder kostenlos ist: in der Klosterkirche und im Bibliothekssaal Wiblingen; in der Söflinger Klosterkirche; in Böfingen in der Auferstehungskirche; Zum Guten Hirten und im Schlössle; in der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg.
Nacht des offenen Denkmals Auftakt ist am Samstag, 17.30 Uhr, mit der Vernissage „Baudenkmal HfG – Ästhetik des Einfachen“, Münsterplatz 25. Außerdem stehen in der Stadtmitte Denkmale offen; es gibt Lesungen, Werkstattgespräche und Konzerte.
Sonntag, 8. September – Um 11 Uhr ist die Eröffnung des Aktionstags (73 Veranstaltungen) mit einer Gesprächsrunde vor dem Münster; es schließt sich auf dem Münsterplatz der „Markt der Möglichkeiten“ rund um die Denkmalpflege an. Von 13 bis 16 Uhr stehen viele Denkmale und Privathäuser zur Besichtigung offen; es gibt Rundgänge und Schaubaustellen. Mit der Preisverleihung (16 bis 17.30 Uhr, Münsterplatz) endet der Tag.