„Europa ist eine innere Haltung.“ Gunter Czisch brachte es bei der vorerst letzten Veranstaltung Pulse of Europe auf den Punkt. Vor rund 150 Zuhörern auf dem Marktplatz verurteilte der Ulmer OB Isolationismus, Populismus und Nationalismus als Irrwege, „Europa ist die einzige Perspektive, die wir haben“. Dass sich Ängste breit machten angesichts des Brexit oder des Konflikts in der Ukraine, könne er nachvollziehen, Angst sei aber ein schlechter Ratgeber, sagte Czisch und hob im selben Atemzug auf die Zustände in der Türkei ab. „Das hat mit Europa nichts zu tun. Deutschland muss eine klare Botschaft senden.“
Die europäischen Werte zu verteidigen, sei wichtig; noch wichtiger aber sei, diese Werte zu leben und umzusetzen. Das Asylrecht bezeichnete der OB in diesem Kontext als „unverhandelbar“. Er rief dazu auf, bei den Wahlen die demokratischen Kräfte zu stärken, die sich für Europa einsetzten.

Geduld und Durchhaltevermögen

Zuvor hatte bereits Almut Grote, eine der Organisatorinnen des Ulmer Pulse of Europe, an die Zuhörer appelliert, möglichst viele Menschen zum Urnengang am 24. September zu motivieren. „Desto weniger fallen die Protestwähler ins Gewicht“, so Grote, die sich bei den Ulmern bedankte, dass sie sich „für die europäische Sache mit Geduld und Durchhaltevermögen“ eingesetzt haben. Die Initiative habe der Vernunft eine Stimme gegeben und ihr Ziel erreicht, „Europa wird heute wieder positiv wahrgenommen“.
Passend dazu spielte die Pulse of Europe-Combo mit Joo Kraus, Uwe Lange, Dieter Kraus und OB Czisch den Michael Jackson-Song „Black or white“. Eine Textzeile lautet: It don’t matter if you’re black or white. Es ist egal, welcher Hautfarbe man ist.