Für die Jahre 2019 und 2020 hat die Stadtverwaltung die Gebühren für Wasser und Abwasser neu kalkulieren lassen. Was die Allevo Kommunalberatung dem Gemeinderat kürzlich vorgelegt hat, erwies sich als erfreulich, wie Bürgermeister Wolfgang Class sagte. Dass der Gemeinderat dem Vorschlag der Berater einstimmig folgte und die Gebühren zum Teil deutlich senkte, war dann keine Überraschung mehr.
Das Trinkwasser wird ab dem 1. Januar nur noch 2,49 Euro pro Kubikmeter kosten, das sind 30 Cent weniger als bisher. Neben dieser Leistungsgebühr erhebt die Stadt eine Grundgebühr, die unverändert bleibt. Sie richtet sich nach der Größe des Wasserzählers und beträgt 6,21 bis 97,91 Euro pro Monat.
Beim Abwasser sinkt die Gebühr für das Schmutzwasser sogar um 35 Cent je Kubikmeter; sie beträgt künftig 2,96 Euro. Das Niederschlagswasser, also das Regenwasser, das von Dach- oder Hofflächen in die Kanalisation eingeleitet wird, kostet ab dem 1. Januar 30 Cent je Quadratmeter Fläche, das ist ein Cent weniger. Auch beim Schmutzwasser bleiben die Grundgebühren unverändert; sie betragen je nach Größe des Wasserzählers 3,55 bis 55,92 Euro pro Monat.

Überschuss fließt zurück

Die Gebührensenkung ist allerdings nicht etwa auf geringere Kosten zurückzuführen, sondern vor allem auf besondere kalkulatorische Effekte. So hatte die Stadt in den Jahren 2014 und 2015 bei der Schmutzwassergebühr einen Überschuss von knapp 45.000 Euro erzielt, der jetzt in vollem Umfang an die Verbraucher zurückgegeben wird. In den Wassergebühren war zuletzt ein Verlust von rund 66.000 Euro eingerechnet, der in den Jahren 2016 bis 2018 ausgeglichen werden musste. Dieser sogenannte Verlustvortrag muss für die kommenden zwei Jahre nur noch mit etwa 3600 Euro angesetzt werden.
Günstig wirkt sich auch der gestiegene Wasserverbrauch aus. Der letzten Gebührenkalkulation lag ein jährlicher Verbrauch von 115.000 Kubikmetern zugrunde. Jetzt rechnet die Stadt mit einem Jahresverbrauch von 122.000 Kubikmetern.

Ausblick

Weil die besonderen Effekte der aktuellen Kalkulation nicht von Dauer sein werden, wies Stadtrat Klaus Groninger darauf hin, dass die Gebühren nach zwei Jahren wieder steigen werden. Bürgermeister Class sieht dies gelassen. „Man weiß nicht, was in zwei Jahren passiert, ob sich eine Firma ansiedelt oder wie sich der Wasserverbrauch im Mawell entwickelt. Dem Gemeinderat soll es auch nicht langweilig werden“, sagte Class.