Da kann man auch einen Besenstiel hinstellen, ihn schwarz anmalen und CDU draufschreiben. Der wird gewählt.“ Dieser Spruch ist dieser Tage oft zu hören, wenn es um die Erfolgsaussichten der Parteien bei der Bundestagswahl in zwei Tagen geht. Den Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe gibt es seit 1980. Nach einem Neuzuschnitt im Jahr 2009 umfasst er die kompletten Landkreise Schwäbisch Hall und Hohenlohe. Immer haben Kandidaten der CDU den Wahlkreis direkt gewonnen. Die Bundestagsabgeordneten der SPD, FDP und Grünen sind allesamt über die Landeslisten eingezogen. Es gab auch Nachrücker. Bei Harald Ebner war das am 25. Mai 2011 im Zuge der Bildung der von den Grünen geführten Landesregierung der Fall. Annette Sawade rückte am 1. Juni 2012 für Nicolette Kressl, die Regierungspräsidentin in Karlsruhe wurde, nach. Ebner und Sawade wurden bei den Wahlen im Jahr 2013 wiedergewählt.
Richtig spannend war es nur bei der Bundestagswahl 1998. Da hätte SPD-Kandidat Hermann Bachmaier aus Crailsheim um ein Haar, genauer gesagt 1,1 Prozent der Stimmen, das Direktmandat gewonnen. Bis zum Schluss der Auszählung war es hochspannend, doch Wolfgang von Stetten siegte hauchdünn.
1998, das war die Zeit, der gesellschaftspolitischen Veränderung. Helmut Kohl wurde abgewählt. Gerhard Schröder und Joschka Fischer bildeten die Spitze der neuen Rot-Grünen Bundesregierung. Im Bund kletterte die SPD damals auf 40,9 Prozent, die CDU sackte auf 35,1 Prozent. Das hatte sich auch bei den Wahlergebnissen in Hohenlohe niedergeschlagen.
Nach dieser Wahlperiode zog sich Professor Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, so der volle Name, aus der aktiven Politik zurück. Sein Sohn Christian trat in die Fußstapfen seines Vaters und gewann den Wahlkreis immer direkt. Hermann Bachmaier hält mit 22 Jahren als Abgeordneter den Langzeitrekord.
Mehrfach umbenannt
Der Wahlkreis firmierte von 1980 bis 1990 unter der Nummer 172, Schwäbisch Hall. Von 1994 bis 1998 trug er die Nummer 172 Schwäbisch Hall-Hohenlohe, von 2002 bis 2005 war es der Wahlkreis 269, Schwäbisch Hall-Hohenlohe, und seit dem Jahr 2009 wird er unter 268, Schwäbisch Hall-Hohenlohe, geführt. kor
Die Wahlpartys im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Landratsamt Schwäbisch Hall, Münzstraße 1, wird wieder ein Wahlstudio eingerichtet. Es öffnet um 18 Uhr in der Kantine im zweiten Obergeschoss. Dort kann der Eingang der aktuellen Wahlergebnisse aus dem Wahlkreis live verfolgt werden.
Die CDU lädt zur Wahlparty in die Stadthalle Künzelsau. Dort hofft man ab 17.45 Uhr in Anwesenheit des Bundestagskandidaten Christian von Stetten auf Grund zum Feiern.
Bei der SPD drückt man dem Kanzlerkandidaten Martin Schulz in Berlin ab 17.30 Uhr im Posthörnle am Sparkassenplatz in Schwäbisch Hall die Daumen.
Im Roten Ochsen in Schwäbisch Hall-Wackershofen warten Bündnis 90/Die Grünen ab 18 Uhr auf die ersten Hochrechnungen aus Berlin. Und natürlich wünschen sie Harald Ebner, dass er es erneut in den Bundestag schafft.
Raus aufs Land geht die FDP. Die Liberalen stoßen im Landgasthof Krone in Untermünkheim-Enslingen (Kirchstraße 2) mit Sekt an, sollte der Wiedereinzug in den Bundestag gelingen. Beginn: 17 Uhr.
Sportlich wollen die Anhänger der AfD das Wahlergebnis nehmen. Sie treffen sich um 18 Uhr in der Sportsbar Spacs in Gschlachtenbretzingen (Gemeinde Michelbach/Bilz).
Die Linke trifft sich bei Pizza und Pasta in der Gaststätte Rose in der Schwäbisch Haller Bahnhofstraße. Ab 17.30 Uhr kann gespeist, diskutiert und gefeiert (oder getrauert) werden. hs