Einer von Aljoscha Lüpkes Lieblingsplätzen ist das Schwalbennest hinter dem Neubausaal. Dorthin geht der 30-Jährige, wenn er seine Gedanken auf Reisen schicken möchte. Als zweiten Sehnsuchtsort hat er den Einkorn wieder neu entdeckt. „Ich wohne in Hessental und der Wald beginnt quasi in meinem Hinterhof“, erzählt der Theaterpädagoge der Haller Freilichtspiele. Bei seinen Spaziergängen findet er immer wieder neue Wege und versteckte Seen. Als Drittes hat es Aljoscha die „märchenhafte Architektur“ in seiner Heimatstadt angetan, die er 2015 verlassen hatte, um in Lingen im niedersächsischen Emsland Theaterpädagogik zu studieren. 2020 ist er zurückgekehrt und sieht die Stadt nun mit anderen Augen. Die Menschen seien aufgeschlossen, die umgebende Natur mit ihren saften Hügeln sei ein Labsal und das kulturelle Angebot für eine Stadt dieser Größe außergewöhnlich. „Ich musste erst weg gehen, um zu erfahren, wie speziell Hall doch eigentlich ist.“
Besucher lernen Schwäbisch Hall am eindrucksvollsten von der Kochermauer in der Bahnhofstraße aus kennen. Von dort überquert man den Roten Steg, eine der überdachten Holzbrücken, lässt die Theaterspielstätte Neues Globe rechts liegen und wird von einer ersten Postkartenansicht willkommen geheißen. Hinter der Kocherinsel „Grasbödele“ erheben sich stufenweise Gebäude mit prächtigen Fachwerkfassaden. Zusammen mit dem Hällisch-Fränkischen Museum und dem darüber thronenden Neubau bildet das Ensemble die Schokoladenseite Schwäbisch Halls.
Werke bekannter Künstler in der Kunsthalle Würth
Kurios: Der Begriff „neu“ lässt sich in der Freien Reichsstadt dehnen, denn der Neubau ist keiner, sondern heißt nur so. Das stattliche Bauwerk mit seinem mehrstöckigen Steildach wurde bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts an der höchsten Stelle der Altstadt errichtet.
Das Grasbödele ist wie der benachbarte Stadtpark „Ackeranlagen“ ein beliebter Platz für Picknicks, Sport und Abiturfeiern. Einmal im Jahr dient der Platz den Haller Siedern als Bühne. Dann erinnert das alljährliche Kuchen- und Brunnenfest an die große Zeit der Salzgewinnung, die die Stadt reich gemacht hat. Mit dabei ist Marc Schmidt, mit 19 Jahren einer der Jüngeren im Großen Siedershof. Sein Urururgroßvater war ein richtiger Salzsieder, deshalb erhalten die Nachfahren auch die „ewige Rente“. Das war der Preis, den der Staat im 19. Jahrhundert für die in Privatbesitz befindliche Saline bezahlt hatte.
Heute punktet die Stadt mit den Werken berühmter und weltbekannter Künstler in der Kunsthalle Würth, den Alten Meistern in der Johanniterhalle und den Aufführungen der Haller Freilichtspiele. Bei den Proben auf der Großen Treppe können Passanten live dabei sein. Atemberaubend, was die Schauspieler und Tänzer auf den 52 steilen Stufen nun schon seit 1925 darbieten.
Tolle Fotospots sind die Dachterrasse des Sudhauses, der Vorplatz der Kunsthalle Würth, das Schwalbennest und der Marktplatz, der sich als einer der schönsten Süddeutschlands rühmen darf.
Mehr dazu gibt‘s bei @hohenlohetrends.
What the Fact
Landkreis: Schwäbisch Hall
Einwohner: rund 41 343
Typisch Hall: Siedershof, Unicorns, Kunsthalle Würth, Fachwerk, Freilichtspiele
Feiern? Ja, gern!
Kuchen- und Brunnenfest, Jakobimarkt, Sommernachtsfest, Freundschaftstag uvm.
Kuchen- und Brunnenfest, Jakobimarkt, Sommernachtsfest, Freundschaftstag uvm.
Probier mal!
Comburg-Möndchen
Comburg-Möndchen
Gut zu wissen: Wenn man es schafft, einem Sieder den Degen zu ziehen, muss der eine Runde ausgeben.
Perfekter Selfie-Hotspot:
Am Schwalbennest hinter dem Neubau