Am schönsten Fleck Obersontheims steht das neue Pflegeheim“, stellte Bürgermeister Siegfried Trittner in seinem Grußwort auf der Baustelle fest. Tatsächlich hat man von der Eingangsseite aus einen beeindruckenden Blick über den Ort und auf der Südseite eine Panoramasicht über das Bühlertal zur Tannenburg und den Limpurger Bergen. Zumindest vom ersten und zweiten Stock aus, wo barrierefreie Wohnungen für noch aktive ältere Menschen entstehen. Aber auch die Bewohner des Pflegeheims im Erdgeschoss werden die Lage zu schätzen wissen – nah am Ortszentrum und doch im Grünen.
„In die Landschaft integriert“
Trittner hat sich, wie er berichtete, die letzten 20 Jahre immer wieder mit dem Thema Pflegeheim beschäftigt. „Es war nicht leicht, einen Investor zu finden. Aber noch schwieriger war es, einen Betreiber für das Heim zu bekommen“, stellte er fest. Er sei sehr froh, mit „Dienste für Menschen“ (DfM) einen Träger zu haben, der sich in der Region engagiert. Er verwies auf die neu gebauten Seniorenpflegeeinrichtungen in Vellberg und in Rosenberg. Das Heim im Ostalbkreis hat denselben Bauträger wie in Obersontheim, die Firma Ströbel aus Schrozberg, die bereits einige ähnliche Objekte gebaut hat. Mit ihr ist der Bürgermeister sehr zufrieden: „Das Gebäude ist gut in die Landschaft integriert.“
Dem kommt sicher auch zugute, dass die beiden oberen Stockwerke zurückgesetzt sind. Der U-förmige Bau hat in den beiden Schenkeln jeweils für 15 Senioren Einzelzimmer mit eigenem Bad – alles auf einer Ebene. Je zwei auf jeder Seite sind als Schmetterlingszimmer mit dazwischen liegendem Bad konzipiert, ein Angebot für Paare.
Verbunden werden die beiden Wohnbereiche durch den großen Aufenthaltsraum, „ideal für Feste und Gottesdienste“, wie DfM-Regionalleiter Jürgen Straßel anmerkte. Im Alltag kann dieser für die beiden Wohngruppen mit einer mobilen Trennwand in zwei gleich große Gemeinschaftsräume mit Küche und Sitznische aufgeteilt werden.
Von dort aus gelangen die Bewohner barrierefrei in den geschützten Außenbereich mit Terrasse und Garten. Auch von einigen Bewohnerzimmern aus ist er erreichbar. Im Erdgeschoss befinden sich auch ein zentraler Verwaltungs- und Empfangsbereich sowie Wirtschaftsräume und ein Wohlfühlbad für alle Bewohner.
Besucher nehmen Rohbau unter die Lupe
Wie es bei einem Richtfest üblich ist, hatten die Zimmerleute der Obersontheimer Firma Piegsda eine Fichte mit bunten Bändern geschmückt und auf dem Dach aufgestellt. Chef Walter Piegsda wünschte den späteren Bewohnern einen entspannten Lebensabend in dem Gebäude – in wohlgesetzten Worten und perfekt gereimt, wie Gemeinderätin Brigitte Trittler anmerkte.
Henry Bartz, Leiter des Vellberger Pflegestifts, das erst im Dezember wieder seinen Betrieb aufgenommen hat, war beim Rundgang durch das Erdgeschoss des Rohbaus recht angetan: „Das wirkt von innen sehr großzügig und die Ausrichtung des Gebäudes ist optimal“, stellte er fest.Bartz wird voraussichtlich auch die Leitung in Obersontheim übernehmen.
„Dienste für Menschen“ ist ein diakonischer Altenhilfeträger. Er betreibt in der Region Schwäbisch Hall das Wohn- und Pflegestift Teurershof sowie die Pflegestifte in Vohenstein und Vellberg. Der „Ambulante Dienst Schwäbisch Hall – Ihre Diakoniestation“ gehört ebenfalls zum DfM-Angebot. In Rosenberg im Ostalbkreis betreibt DfM auch ein neues Pflegestift. In Obersontheim will DfM rund 30 Menschen als Pflege- und Betreuungskräfte, in der Haustechnik, Hauswirtschaft und der Bewohnerverwaltung beschäftigen.