Die 28. Semesterausstellung der Haller Akademie der Künste zeugt erneut von dem wichtigen Wirken dieses Vereins. Vorsitzender Michael Klenk erklärte vor den rund fünfzig Vernissagen-Besuchern: „Für uns Dozenten ist es eine Herzensangelegenheit, die jungen Menschen zu fördern und mit vielerlei Künsten vertraut zu machen.“
Von Studenten des Sommersemesters wurden die Blätter von Bewerbungsmappen gezeigt. Damit hat es John Weber nicht nur auf die renommierte Karlsruher Hochschule für Gestaltung geschafft, er wurde außerdem auch in Aachen akzeptiert. Solche Erfolge kann die Haller Akademie der Künste immer wieder vorweisen, und darauf ist sie stolz.
John Webers bereits erstelltes Produktdesign ist unorthodox und verschmitzt: Beispielsweise ein Patchwork-Holztisch, ein Sessel mit einem Ölfass als solides „Standbein“ und mittels Heißluft zu einer ergonomischen Sitzfläche geformte historische Langspielplatten aus schwarzem Vinyl. Musikalisch geht es bei dem Kommunikationsdesigner Maximilian Kern zu. Er spielt Gitarre in der Punkband „Stop Inside“ und fertigte quasi unter deren Namen kunstvolle Accessoires und CD-Booklets. Als Bildhauerarbeit entstand eine archaisch anmutende Gitarre – ein „Ansichtsexemplar“ ohne Saiten. Klenk urteilt: „Unheimlich schöne Arbeiten“.
Skurrilitäten mit Ausdruck
Die universell talentierte Zoe Hölzel möchte in Stuttgart Kunsterziehung studieren und ließ sich unter anderem eine moderne Marionette einfallen. Ohne Bewerbungsabsichten erdachte sich Dietgard Donath eine kreative Serie zum Thema „Stuhl“. Außer den Exponaten im 1. Stock kann man noch im Erdgeschoss die im von Andrea Reksans und ihrem Mann Stefan Vollrath geleiteten Workshop „Plastisches Gestalten“ entstandenen Werke bewundern, oft ausdrucksstarke Skurrilitäten.
Für das Wintersemester haben sich bisher 20 Vollzeitstudenten angemeldet. Neu sind Kurse wie „Karikatur, Cartoon, Comicstrip“ (Wolfgang Horsch) und „Experiment-Intuition-Gestaltung“, durchgeführt von Natalie Weinmann, einer Absolventin der Haller Akademie, die inzwischen mit einem „Master of European Design“ gesegnet ist.
Info Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 24. September, täglich von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Bis Freitag gibt es parallel dazu Studienberatung.