So mancher Gemeinderat scheint, nachdem Architekt Siegfried Kienle in der Sitzung im alten Döttinger Rathaus die Pläne für das neue Braunsbacher Feuerwehrmagazin präsentiert hat, angesichts der unerwartet hohen Kosten einen Kloß im Hals stecken zu haben. Dass die Feuerwehr  nach der Zerstörung ihres Domizils beim Unwetterunglück im Mai letzten Jahres ein neues Dach für die Mitglieder und die Fahrzeuge benötigt, stellen die Bürgervertreter nicht in Frage.
„Aber muss es in dieser Größe sein?“, stellt Gemeinderätin Brigitte Ehrmann eine unpopuläre Frage. Kienle stellt klar: „Wir haben alles bis auf den letzten Meter zusammengequetscht.“ Und auch Feuerwehrkommandant Rolf Dierolf meldet sich zu Wort. Vorschläge, den Saal mit 60 Plätzen zu verkleinern, weil doch genügend anderer Raum für Lehrgänge im Ort zur Verfügung stehe, lehnt er ab. „Da habe ich gelernt. Bisher habe ich immer lange bitten und betteln müssen, wenn ich `mal was für die Feuerwehr gebraucht habe“, berichtet er. Man wolle auch kein extravagantes Design oder zusätzliche Büros.
„Der Kreisbrandmeister meinte, es ist jetzt schon klein genug“, so Dierolf. Der Kreisbrandmeister hat ein Wörtchen mitzureden. Schließlich gibt es Vorschriften und Mindestanforderungen an einen Feuerwehr-Neubau, damit vom Land die Fachförderung in Höhe von 175 000 Euro fließt. Die Versicherung will 159 000 Euro zur Wiederherstellung zuschießen. Aus dem Ausgleichsstock hofft Braunsbach, weitere 750 000 Euro zu erhalten. Blieben rund  571 000 Euro, die an der Kommune hängenbleiben. „Da muss ich dreimal schlucken“, sagt Gemeinderat Thomas Raisig. Die Planungen habe man mit einer Grobschätzung von 1,2 Millionen Euro gestartet. „Da haben wir mit maximal 500 000 Euro für Burgenlandhalle und Feuerwehrmagazin als Eigenanteil für die Gemeinde gerechnet“, erinnert er sich.
Auch sei offen, wie hoch die bewilligten Gelder aus dem Ausgleichsstock am Ende seien. Diese Sorge bekräftigt Kämmerer Christoph Roll. „Die 750 000 Euro aus dem Ausgleichsstock sind das Höchste der Gefühle. Es wird eher weniger“, bestätigt er. „Der offene Delta-Betrag ist gigantisch. In dieser Form ist er von der Gemeinde nicht zu schultern“, verdeutlicht Bürgermeister Frank Harsch. Er trägt seine ersten Gedankenspiele vor, hofft auf Gelder von Stiftungen. „Allerdings reduzieren sich auch wieder die zugesagten Ausgleichsstock-Mittel, wenn Spenden eingehen“, gibt der Schultes zu bedenken. Die Finanzierungslücke zu schließen, sei schwer. „Und wir haben noch die Burgenlandhalle zu machen“, fügt er hinzu.
„Wir haben noch nicht zu bauen angefangen und schon sind wir über dem Planansatz“, merkt Gemeinderat Gerhard Bosch an – und warnt: „Wir müssen schauen, dass uns das Geld nicht weiter wegläuft.“