Die fünf Landkreise um Stuttgart, die Landeshauptstadt und die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart haben sich mit der Deutschen Telekom AG auf eine Kooperation geeinigt: Gemeinsam haben sie einen verbindlichen Plan zum Breitbandausbau in der Region entwickelt. Konkret bedeutet das: Bis 2025 sollen alle Gewerbe-, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen in Gewerbegebieten sowie 50 Prozent der Privathaushalte Zugang zu einem glasfaserbasierten Breitbandanschluss haben. Bis 2030 sollen dann 90 Prozent der Privathaushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Damit wäre die Region Stuttgart flächendeckend mit Glasfaserleitungen versorgt.
„Die Kooperation mit der Telekom stellt gerade für den Rems-Murr-Kreis eine riesige Chance dar. Durch die Kooperation werden öffentliche Gelder und Gelder der Privatwirtschaft koordiniert, der Aufbau von Doppelstrukturen wird vermieden. Im Rems-Murr-Kreis kann so eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur entstehen, und das mit verbindlichem Zeitplan“, freut sich Landrat Dr. Richard Sigel. Die Priorität liege auf den ländlichen, unterversorgten Kommunen, den Gewerbestandorten und den Schulen im Landkreis.
Der Rems-Murr-Kreis werde mit seinen teilweise ländlichen Strukturen in großem Maße von der Kooperation profitieren. Für die lokal ansässigen Unternehmen – teilweise Weltmarktführer in ihren jeweiligen Bereichen – ist eine digitale Infrastruktur mittlerweile unentbehrlich. Und auch die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen sähen schnelles Internet mittlerweile als Standard an. „Die gemeinsame Anstrengung der Städte, Kommunen und des Kreises ist für mich der schnellste und beste Weg, um den Anschluss an die Datenautobahn nicht zu verpassen“, so der Landrat. „Die Zusammenarbeit schafft endlich Verlässlichkeit beim Auf- und Ausbau des Glasfasernetzes. Ich hoffe jetzt auf die Zustimmung und den notwendigen Rückenwind von den Kreis- und Gemeinderäten für den Schulterschluss bei diesem Jahrhundertprojekt“, sagt Dr. Sigel.

Parellelstrukturen vermeiden

Durch die Kooperation werden Parallelstrukturen beim Ausbau des Glasfasernetzes vermieden. Außerdem haben der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden durch den verbindlichen Ausbau Planungssicherheit. Der schnelle und erhöhte eigenwirtschaftliche Ausbau der Telekom verringert die Kosten für öffentlich finanzierte Ausbauaktivitäten erheblich. Das Thema Breitbandausbau treibt der Rems-Murr-Kreis im Schulterschluss mit den 31 Städten und Gemeinden voran: Diese sind für den innerörtlichen Aufbau eines Glasfasernetzes verantwortlich und bereits intensiv tätig.
Thomas Bernlöhr verweist als Sprecher der Bürgermeister im Rems-Murr-Kreis auf die in der Folge notwendigen Vereinbarungen auf kommunaler Ebene: „Spannend wird für uns Städte und Gemeinden insbesondere, wie verbindlich und transparent die Absprachen mit der Deutschen Telekom in der Fläche getroffen werden können.“ Der nun vereinbarte koordinierte und planmäßige Ausbau berge in jedem Fall die Chance, im Glasfaserausbau deutlich schneller und auf breiter Front voranzukommen.
Der Breitbandausbau im Rems-Murr-Kreis kostet insgesamt knapp 300 Millionen Euro. Knapp 200 Millionen Euro übernimmt davon die Telekom. Dadurch werde der Beitrag der öffentlichen Hand deutlich reduziert.