Ein Konzert am Vorabend des vierten Advents hat etwas Besonderes. Pfarrer Rolf Kurz formuliert es zu Beginn so: „In der Adventszeit geht es um ein Bereiten des Weges, um ein Offenwerden für die Botschaft Jesu, ein Hören mit dem Herzen. Wach sein, achtsam sein, achtsam werden. Am Vorabend des vierten Advents ist das Geburtsfest Jesu, die Menschwerdung Gottes, ganz nah.“
Mit seinem Adventskonzert „Hör doch, die Stimmen, sie singen zur Weihnacht“ setzt der Gesangverein Bühlertann ein meditatives, besinnliches und bewusstes Zeichen, verbunden mit freudiger Erwartung. “Weihnachtsmarkt“, das Vorspiel von Walter Dworschak am Keyboard beim Einmarsch des Stammchores, thematisiert das weltliche, unbeschwerte Weihnachtsvergnügen. Die „Notenhüpfer“, die mittlerweile auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken, setzen unter der Leitung von Margit Gröhler das Konzert mit ihren hellen Kinderstimmen fort: „Kommet, ihr Hirten“ und „Komm, wir gehen nach Betlehem“.
„[email protected]“, der junge Chor des Gesangvereins, bringt mit dem Zulu-Song „Uyingcwele Baba“, in der Bearbeitung von Lorenz Maierhofer, mit Trommeln und rhythmischem Klatschen Bewegung in das musikalische Geschehen. „Hallelujah, Salvation and Glory“ und das schwierig zu singende „All I want for Christmas is You“ schließen diesen von Annika Druckenmüller dirigierten Auftritt ab.
Alle drei Chöre lassen dann zusammen mit der Gemeinde ein machtvolles „Was soll das bedeuten?“ erklingen. Auch zum Abschluss des Konzertes finden die vielen Besucher auf den ausliegenden Flyern den Text der ersten drei Strophen von „O du fröhliche“ und des all überall zu hörenden „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Der Stammchor übernimmt den Hauptteil des berührenden und auch anspruchsvollen Adventskonzerts. Die transparente und wohlklingend warme Sopranstimme von Chorleiterin Rosalinde Bauer erklingt als Solo bei dem eher selten gehörten „Denn es ist Weihnachtszeit“. Die wunderschön zur Geltung gebrachten gefühlvoll, sanglich schwingenden Melodiebögen in Pasquale Thibauts „Schöne Weihnachtszeit“ und der im Liedvortrag breit angelegte fundierte Bass in „Ein Stern stand am Himmel“ leiten über zu der vorweihnachtlichen Kantate „Gloria in excelsis Deo“, die mit anerkennenden Jubelrufen und viel Applaus bedacht wird.
Peter Brettner hat in seinem Arrangement drei sehr bekannte Lieder so in Beziehung zueinander treten lassen, dass in ihr eine Kurzfassung des Weihnachtsgeschehens aufblitzt. Die verhalten wirkende g-Moll-Tonart von „Maria durch ein Dornwald ging“ drückt auf sensible Weise den Weg und die Wirkung der Gottesmutter aus. Im Mittelteil der Anordnung folgt das unangefochten strahlende „Vom Himmel hoch, da komm ich her…“, das optimistisch und zukunftsorientiert alle Hoffnung in sich vereint. Dynamisch und jubilierend steigert sich der Chor hin zu den reinen, lateinischen Klängen des wiederholten „Gloria“, das bei Lukas den Worten folgt: „ Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die Gott priesen…“.
Chor verneigt sich
Der Chor dankt für den Beifall mit einer Verneigung vor der Gemeinde. Chorleiterin Rosalinde Bauer wird von Franz Gentner, der die Veranstaltung moderiert, mit den Worten geehrt: „Es fehlen mir die Superlative“.
Heike Brenner ist begeistert. Sie singt im Chor „[email protected]“ und findet das Liedgut des Chores sehr abwechslungsreich. Sie freut sich, dass in Bühlertann Jung und Alt gemeinsam singen und auftreten. Tanja Schmidt aus Hausen ist von der Atmosphäre in der Kirche St. Georg beeindruckt: „Die Bühlertanner singen sehr ansprechend und gut“, sagt sie. „Ich komme schon die letzten paar Jahre immer zum Weihnachtskonzert.“