Wir haben das Geschenk angenommen“, resümierte Stuttgarts Trainer Nico Willig nach Abpfiff des Finals gegen die TSG Hoffenheim. Er meinte damit die Szene in der 42. Minute des Endspiels. Ein hoher Ball flatterte mit viel Spin in den Strafraum der Hoffenheimer. Der bis dahin so sichere und von den Trainern der beteiligten Teams zum besten Torhüter des Turniers gewählte Daniel Klein, stieg hoch und traf den Ball nicht richtig. Dieser fiel Benedict Hollerbach, Sohn des Ex-Bundesligaspielers und -trainers Bernd Hollerbach, vor die Füße. Der drehte sich noch um die eigene Achse und schoss dann ein.
Die TSG Hoffenheim, die in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel hatte, aber zu wenig zwingenden Chancen kam, erholte sich davon nicht. Leonhard Münst sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß kurz vor Schluss für das 2:0. Kurz darauf ging ein gutes Finale eines noch besseren Turniers zu Ende. Aus den Händen von Landrat Gerhard Bauer erhielt der VfB den Siegerpokal. Trainer Norbert Elgert ist seit 1996 mit einer kurzen Unterbrechung bei den Profis Trainer der A-Junioren des FC Schalke 04. „Das Niveau wird von Jahr zu Jahr höher. Auch diesmal haben die Teams wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, meinte er zu diesem Vorbereitungsturnier.
16. Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall

Fußball 16. Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall

Langes Elfmeterschießen beim Bundesliga-Cup

Wie eng die nationale Spitze zusammengerückt ist, zeigt auch die Tatsache, dass wie im Vorjahr beide Halbfinalbegegnungen wieder im Elfmeterschießen entschieden werden mussten. Während der VfB Stuttgart vergleichsweise unspektakulär gegen Werder Bremen gewann, trieben es Hoffenheim und Hertha BSC auf die Spitze. Reihenweise verwandelten die Schützen, erst beim 10:9 für die Badener war der Sieger gefunden.
Im Finale ging es vor allem im ersten Durchgang durchaus hart zu. Mehr als einmal waren Trainer und Ersatzspieler der Teams über Fouls und angebliche Fouls des Gegners empört. Auch diese Szenen zeigten, mit welchem Ehrgeiz die U19-Spieler auftraten.
Das war während des gesamten Turniers zu sehen. Der 1. FC Nürnberg galt als Außenseiter in der Gruppe 1, schließlich war das Team aus der U19-Bundesliga Süd abgestiegen. Doch defensiv stand das Team von Trainer Fabian Adelmann sehr gut und holte gegen Hoffenheim und Werder Bremen jeweils ein 0:0. Am Samstag überraschte der Club mit einem 2:1 gegen Borussia Dortmund und erreichte nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Hoffenheim und Bremen das Halbfinale nicht. Am Ende stand Platz 6, doch das interessierte Fabian Adelmann nicht so sehr. „Viel wichtiger ist, dass wir wissen, wo wir nun stehen.“ Denn der sofortige Wiederaufstieg des FCN in die U19-Bundesliga ist ein Muss.
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Für ein Novum sorgte der Gastgeber: Die Haller A-Junioren kassierten zwar im letzten Gruppenspiel gegen Schalke eine deftige 0:8-Niederlage, schossen aber in ihren vier Spielen vier Tore – so viele wie noch nie beim Bundesliga-Cup. Gegen Hertha BSC traf Hall sogar zweimal. Der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 war stark herausgespielt. Angelo Tulino hatte sich gut freigelaufen und den Ball an den langen Pfosten zu Doguhan Kaplan verlängert, der den Ball über die Linie schoss.
So gab es am Ende nahezu überall zufriedene Gesichter zu sehen.

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