Fast unter Dach und Fach ist der neue, gemeinsame Gutachterausschuss, der von 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall getragen wird. am Dienstagvormittag unterzeichneten acht Rathauschefs eine entsprechende Vereinbarung im Alten Stall des Gaildorfer Alten Schlosses. Das neue Gremium, das sich offiziell zum 1. Januar konstituiert, wird seinen Sitz im Gaildorfer Rathaus haben.

Geschäftsstelle in Gaildorf

Dem künftigen Ausschuss mit einem Einzugsgebiet von 55.000 Einwohnern werden 43 Gutachter aus Gaildorf, Oberrot, Fichtenberg, Sulzbach-Laufen, Mainhardt, Bühlerzell, Bühlertann, Obersontheim, Vellberg, Wolpertshausen, Ilshofen, Untermünkheim und Braunsbach angehören – vier aus der Stadt Gaildorf, die auch den Vorsitzenden stellen wird und die Geschäftsstelle vorhält, und jeweils drei der übrigen Mitgliedskommunen.
Jede dieser 13 Kommunen war bislang eigenständig nach den Bestimmungen des Baugesetzbuches verpflichtet, laufend den durchschnittlichen Wert der Grundstücke in ihrem Beritt zu ermitteln, die sogenannten Bodenrichtwerte. Dabei wurde und wird unterschieden nach der Art der Nutzung eines Grundstücks – etwa Wohn- oder landwirtschaftliches Areal – und auch nach der Lage, etwa ob im Ortskern oder in den Teilorten.
Eine Stadt verändert ihr Gesicht
Stadtbild Gaildorf
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Gaildorf

Breitere Datengrundlage

Hintergrund der Zusammenarbeit ist eine vor zwei Jahren erfolgte Änderung der Gutachterausschussverordnung durch die Landesregierung, um Zusammenschlüsse mehrerer Kommunen zu ermöglichen. Ziel ist es aus Sicht des Gesetzgebers, die Qualität der Gutachten zu verbessern, um damit hinsichtlich der Bodenrichtwerte eine breitere, verlässlichere Datengrundlage zu bekommen. Wertgutachten können dadurch aussagekräftiger und zuverlässiger ausfallen oder, wie es Bürgermeister Zimmermann formulierte, „hieb- und stichfester“. Der Aufwand wird auf die Mitglieder nach Fallzahlen umgelegt.

Vorbehalte ausgeräumt

Zimmermann dankte den Bürgermeistern Martin Blessing (Ilshofen), Siegfried Trittner (Obersontheim), Ute Zoll (Vellberg), Roland Miola (Fichtenberg), Markus Bock (Sulzbach-Laufen), Frank Harsch (Braunsbach) und Thomas Botschek (Bühlerzell) sowie dem ehrenamtlichen Bürgermeister-Vize Simon Müller (Mainhardt) für ihr Vertrauen, was den Betrieb der Geschäftsstelle anbelangt. Die Vertreter der Gemeinden Wolpertshausen, Untermünkheim, Oberrot und Bühlertann, die nicht anwesend sein konnten, werden das Vertragswerk später unterzeichnen.
Der Gaildorfer Rathauschef sieht in der vereinbarten Marschroute positive Effekte, der Zielsetzung entsprechend. Die Zahl der zu begutachtenden Fälle werde erheblich größer, der Inhalt eines Wertgutachtens präziser. Auf der anderen Seite werde die Logistik durch weitere Wege im größeren Einzugsgebiet komplizierter.
Das Zentrum des Limpurger Landes
Stadt Gaildorf
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Gaildorf
Vorbehalte, wie sie zunächst in Wolpertshausen fast zur Ablehnung dieser Vereinbarung geführt hatten, zerstreute er. Zum einen sei jede Gemeinde mit eigenen Mitgliedern im Ausschuss vertreten, zum anderen arbeite die Geschäftsstelle – in der Stefanie Münch und Susanne Seibold tätig sein werden – autark und müsse sich „nicht von den Bürgermeistern ins Geschäft reinschwätzen lassen“.
Nun müssen die Mitgliedskommunen – in denen die Gemeinderäte der Kooperation zugestimmt haben – bis zur ersten Dezembersitzung ihre Hausaufgaben machen: die Amtszeit der bisherigen Ausschüsse beenden, neue ortskundige Gutachter vorschlagen. Die Kräfte der Geschäftsstelle wollen sich noch allen Gemeindegutachtern vorstellen.

„Lauter erfahrene Gutachter“

Sulzbach-Laufens Bürgermeister Markus Bock dankte unter Beifall seiner Amtskollegen der Stadt Gaildorf für den Aufwand und die übernommene Verantwortung. Für prognostizierte 1000 Fälle im Jahr sieht er die Gemeinschaft gut aufgestellt. Roland Miola, Bürgermeister Fichtenbergs, sieht der Arbeit des Ausschusses gelassen entgegen. Die Gemeinden verfügten über „lauter erfahrene Gutachter“ – einen „Schatz, auf den wir zurückgreifen können“.

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