Die Schwäbisch Gmünder Historikerin Maria Fassbender betreibt in ihrem historischen Elternhaus in Oberrot das Äskulap-Infozentrum. Am Sonntagnachmittag kamen viele Besucher dorthin, als sie über die Münster in Freiburg, Ulm und Schwäbisch Gmünd referierte.
Das Freiburger Münster wurde vor allem durch die Einnahmen der Silberproduktion finanziert. Im Südschwarzwald betrieben die Zähringer Landesherren Silberminen  schon um das Jahr 1000. Die größte Silbermine war in Todtnau, wo rund 300 Bergleute Silber abbauten. Durch den Verkauf des Silbers erwirtschafteten die Zähringer und die Freiburger einen enormen Reichtum, der den Bau des Freiburger Münsters ermöglichte. Am 24. März 1354 erfolgte die Grundsteinlegung des Münsterchors durch Meister Johann Parler aus Gmünd. Das Altarbild schuf von 1512 bis 1516 der in Gmünd geborene Maler Hans Baldung Grien.
Das Ulmer Münster wurde von den Bürgern finanziert. Sie produzierten ein Tuch, das Barchent genannt wurde, mit einem enormen Verkaufserfolg, der die finanzielle Grundlage schuf, das gigantische Münster zu bauen. Der Gmünder Baumeister Heinrich Parler II. legte am 30. Juni 1377, drei Stunden vor Sonnenaufgang, mit Bürgermeister Krafft, dem Rat und der Bürgerschaft Ulms den Grundstein. Es gibt eine historische Miniaturzeichnung, die Maria Fassbender bei ihrem Vortrag zeigte. Die Parler kamen auf Vermittlung des Augsburger Bischofs zwischen 1325 und 1330 von Köln nach Gmünd. Der Bau des Gmünder Münsters wurde sowohl mit Spenden als auch mit Ablassbriefen finanziert.
Traudl Hirschauer aus Gmünd hatte in Oberrot humorvolle Einlagen über die Freiburger Bobbele, den Ulmer Spatz und über die Gmünder Naze dabei. Das Aloisle-Lied – die Gmünder „Nationalhymne“, gesungen und begleitet von Marie-Luise Wanner auf der Geige – erstaunte die auswärtigen Besucher.
Karl Straub, Mitglied des Edelmetallverbandes, sprach über die „magische Kraft“ von Gold und Silber. Der erste Gold- und Silber­abbau datiert aus dem Jahr 1800 vor Christus im Bergland des heutigen Bulgarien. Hierzulande wurden die ersten Grabbeigaben aus Gold und Silber in den keltischen Fürstengräbern Heuneburg und Hochdorf gefunden.
Gold- und Silberschmiede wurden in Gmünd mit der Stadtgründung ansässig. Die Staufer als Stadtgründer, die Kirche mit Klöstern und die jüdische Gemeinde benötigten für ihre verschiedenen Rituale Geräte aus Silber und Gold. Die Rohware besorgten die jüdischen Händler von den Zähringern oder von den Silberminen des Kaisers Barbarossa in Goslar.
1356 wurde Peter Parler aus Gmünd von Kaiser Karl IV. als Baumeister nach Prag berufen, und um 1370 sind Gmünder Gold- und Silberschmiede ebenfalls in die Dombauhütte nach Prag geholt worden. In der Schatzkammer des Prager Veitsdoms befindet sich eine Monstranz mit dem Parler-Zeichen. Sie gilt als das älteste von einem Künstler signierte Kunstobjekt des Abendlandes. Kaiser Karl IV. verdankte seinen Reichtum seinen Silberminen in Kuttenberg. Als die Minen später, als sein Sohn Kaiser Sigismund regierte, versiegten, kam es zum Hussitenaufstand.

Chirurgische Instrumente

Besondere Aufmerksamkeit erregten in Oberrot die chirurgischen Instrumente des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.  In einer limitierten Auflage von 100 Stück in 925er-Silber durfte die Firma Deyle die chirurgischen Instrumente aus der Zeit um 1500 detailgetreu herstellen. Ein Kopfbohrer, verschiedene Zahnarztzangen, Pelikane, Klistierspritzen, Salbenspachtel und Operationsbesteck ergänzen die Sammlung im Äskulap-Infozentrum in Oberrot.