Wo ist die Brandquelle? Wie viele Menschen befinden sich im Gebäude? Welches Löschmittel muss man einsetzen? Mit diesen Fragen sind Feuerwehrleute konfrontiert, wenn sie zu einem Brand gerufen werden – so wie gestern in Bühlertann geschehen. Eine Chronologie der Ereignisse:
11.25 Uhr: Qualm dringt aus der Haustür des Einfamilienhauses im Bühlertanner Hofwiesenweg. Vier Feuerwehrfahrzeuge und ein Einsatzwagen der Malteser sind zu einem Kellerbrand ausgerückt. Mehrere Feuerwehrmänner mit schwerem Atemschutzgerät sind im Heizraum, wo der Brandherd vermutet wird.
11.35 Uhr: „Wir haben den Brand soweit im Griff, aber wir wissen noch nicht genau, wo der Herd ist“, erklärt Jürgen Lerner, Kommandant der Obersontheimer Wehr, die mit ihrem Löschzug als Erste vor Ort war.
11.45 Uhr: Einsatzleiter Markus Schirle von der Bühlertanner Feuerwehr gibt einen kurzen Zwischenbericht: „Im Moment sind zwei Trupps, also vier Mann, mit Atemschutzgeräten im Keller. Der eine Trupp hat jetzt eine Druckbelüftung installiert, damit wir den Keller rauchfrei bekommen. Die beiden anderen Männer sind mit einer Wärmebildkamera im Einsatz, um den Brandherd zu lokalisieren“, schildert er. Über Funk sind die Vier in Kontakt mit dem Einsatzleiter.
11.50 Uhr: Der Brandherd ist gefunden und gelöscht. „Es war die Steuerung der Ölheizung. Von dort aus hat sich ein Kabelschwelbrand entwickelt“, so Jürgen Lerner. Die Feuerwehr hat die komplette Elektrik im Haus abgeschaltet. „Wir lassen den Drucklüfter noch weiterlaufen, damit das Haus rauchfrei wird. Dann müssen die Handwerker ran“, meint er.
Hauseigentümer Werner Burkhardt hat dank des Brandmelders im Heizungskeller rechtzeitig die Feuerwehr alarmieren können. „Die Sicherung ist rausgeflogen, dann bin ich in den Keller und habe gesehen, wie es an der Heizung funkt und qualmt. Ich habe dann den Heizungsinstallateur angerufen, aber bis der kam, war klar, dass da nur noch die Feuerwehr helfen kann“, berichtet er. „Ich hätte nie gedacht, wie wertvoll die Feuermelder sind“, gesteht er sich ein. Ruhig und gefasst sind auch seine Frau und seine Schwiegermutter, die in der Dachgeschosswohnung lebt. Alle drei sind unverletzt.
Werner Burkhardt befürchtet, dass es im ganzen Haus nach Rauch stinkt. „Im Wohnzimmer hat es den Rauch durch den offenen Kamin herausgedrückt“, berichtet er. Der Wasserschaden durch Löschwasser  im Keller ist laut Jürgen Lerner recht gering. Aber die komplette Heizung müsse erneuert werden, stellt er fest.
Auch die Polizei ist da. „Wir müssen jeden Brand aufnehmen, es könnte Brandstiftung sein. Hier können wir es aber ziemlich sicher ausschließen“, so ein Polizist vom Posten Bühlertann.

Löschverband Oberes Bühlertal

Zum Löschverband Oberes Bühlertal gehören die Feuerwehren von Obersontheim, Bühlertann und Bühlerzell. Bei größeren Einsätzen unterstützen sich die Wehren gegenseitig. Auch an Großübungen wie zum Beispiel auf dem Werksgelände der Firma Kärcher in Obersontheim nehmen alle drei Wehren teil. Weil die Tagesverfügbarkeit der Bühlertanner Wehr nicht optimal ist, werden bei einem Einsatz automatisch auch die Obersontheimer und die Bühlerzeller Wehr mit alamiert. „Wir haben auch tagsüber immer genug Leute zur Verfügung. Deshalb waren wir auch die Ersten am Einsatzort“, erklärt der Obersontheimer Feuerwehrkommandant Jürgen Lerner. siba