Der beschrankte Bahnübergang beim Fichtenberger Teilort Plapphof muss neuen Sicherheitsrichtlinien angepasst werden. Das fordert das Bundesbahnbetriebsamt. Madeleine Hempel von der DB Netz hat dazu verschiedene Varianten untersucht und in der Bürgerversammlung vorgestellt.
Alternativ zu einer Schließung des Übergangs käme eine Überführung in Betracht. Die kostengünstigere Schließung, in Höhe von 500.000 Euro, wird von der Bahn bevorzugt. Die Erneuerung des Übergangs durch Sicherungstechnik beliefe sich dagegen auf etwa 1,5 Millionen Euro. Für beide Varianten beträgt der Kostenanteil der Gemeinde ein Drittel, der sich durch Landeszuschüsse reduzieren ließe, relativierte Bürgermeister Roland Miola. Aus Kostengründen indiskutabel ist für die Bahn eine Überführung über das westliche Tunnelportal des Schanztunnels. Dieser stehen neben der statischen Neuberechnung zur Tragfähigkeit des Portals auch umfangreiche Grunderwerbskosten entgegen, erklärte Jürgen Kässman von der Bahntochter DB E&C. Die ersatzlose Schließung des Bahnübergangs stieß bei Teilnehmern der Bürgerversammlung aus den Teilorten Plapphof, Rupphof und Retzenhof auf völliges Unverständnis. Sie müssten zur Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften beidseitig der Bahnlinie einen großen Umweg über Fornsbach in Kauf nehmen. Bedenken erhoben sie auch, dass im Falle von Rettungs- oder Löscheinsätzen Rettungskräfte und Feuerwehrfahrzeuge einen wesentlich längeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen müssten. Zudem müssten die Fahrzeuge den Weg von Fornsbach nördlich der Bahnlinie benutzen, der sich in einem maroden Zustand befindet.
Als weiteres Argument gegen eine Schließung führten die Teilortbewohner an, dass dieser Weg von schweren Fahrzeugen mit Langholzladungen oder von Einsatzfahrzeugen wegen der Gewichtsbeschränkung von sechs Tonnen auf einer Brücke nicht befahren werden darf.
Bedenken vor Beginn einbringen
Der Gemeinderat wird sich überlegen müssen, ob er diese stichhaltigen Bedenken durch eine Stellungnahme bereits vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens einbringt. Von Seiten der DB Netz ist im Verfahrensablauf eine Infoveranstaltung geplant. Die Anhörung soll Mitte 2018 stattfinden. Eine mögliche Inbetriebnahme wird kaum vor 2023 erfolgen können.