Nice try!“, sagt Gerd Nefzer nur, dann sagt er ein kurze Weile nichts mehr. Es ist kurz nach 20 Uhr und der zweifache Oscar-Preisträger sitzt im Büro der Origo Film Studios in Budapest. Seit vier Wochen laufen in der Hauptstadt Ungarns die Vorbereitungen für „Dune 2“. Sein Arbeitstag ist noch nicht zu Ende. Was er heute abgefackelt, eingestaubt oder aufgewirbelt hat, will er nicht verraten. Alles rund um die Hollywood-Produktion ist top secret.
Der Oscar als Türöffner, Selfie mit Nicole Kidman
Bis zum Schluss geheim ist am 27. März auch, wer nach der Gala im Dolby Theatre am Hollywood Boulevard den begehrten Oscar mit nach Hause nehmen darf. Der Schwäbisch Haller sieht, wie Securities die Koffer mit den Umschlägen über den roten Teppich ziehen. Später sitzt der 56-Jährige zusammen mit der Crème de la Crème der internationalen Filmwelt im Saal. Im Smoking – mittlerweile hat er zwei davon im Schrank – schaut er sich Ausschnitte der nominierten Filme an. Der Experte für Special Effects wird von Minute zu Minute nervöser. Dann der erlösende Moment, der Umschlag wird geöffnet, der Preisträger verkündet. „The oscar goes to ... Gerd Nefzer!“ Ein ergreifender Moment. „Ich war so glücklich, so stolz.“ Strahlend betritt der Schwabe die Bühne, nimmt die begehrte Trophäe für die Special Effects im Film „Dunes“ entgegen. Eigentlich will er seiner Frau Regina, seiner Familie und seinem Team danken. „Aber auf der großen Uhr im Saal habe ich schon gesehen, dass das nichts mehr wird. Die 30 Sekunden waren schon runtergezählt“, erzählt er.
Später, auf der Fahrt zur angesagten Vanity Fair-Party in Beverly Hills muss er nur seinen Oscar aus dem Fenster halten und darf die gesperrte Straße passieren. Dort gibt es einen „Dunes“-Tisch, Champagner fließt, Regisseure und Schauspieler gratulieren dem Preisträger, der in Filmkreisen mit seinem Vornamen „Görd“ angesprochen wird. „Die US-Amerikaner tun sich etwas schwer mit der Aussprache meines Namens“, witzelt Gerd Nefzer. Al Pacino ist da, Kevin Kostner, Kirsten Dunst, Anthony Hopkins, Robert de Niro.
Später, auf der Fahrt zur angesagten Vanity Fair-Party in Beverly Hills muss er nur seinen Oscar aus dem Fenster halten und darf die gesperrte Straße passieren. Dort gibt es einen „Dunes“-Tisch, Champagner fließt, Regisseure und Schauspieler gratulieren dem Preisträger, der in Filmkreisen mit seinem Vornamen „Görd“ angesprochen wird. „Die US-Amerikaner tun sich etwas schwer mit der Aussprache meines Namens“, witzelt Gerd Nefzer. Al Pacino ist da, Kevin Kostner, Kirsten Dunst, Anthony Hopkins, Robert de Niro.
Fast wäre Gerd Nefzer nicht dabei gewesen. Er ist erst am Tag vor der Oscar-Verleihung von seiner Corona-Erkrankung frei getestet worden. Nach der Partynacht müssen er und seine Frau wegen eines neuen Projektes schon die Rückreise antreten. Im Gepäck den zweiten „Goldjungen“ und ein Selfie mit Nicole Kidman. „Eigentlich sind Selfies und Autogrammanfragen in Filmkreisen verpönt“, weiß Gerd Nefzer. Aber sein Team habe ihn mehr oder weniger dazu gedrängt. Jetzt freut er sich auch über dieses einmalige Souvenir aus Hollywood.
Vom Landwirt in Hall nach Hollywood
In den 1980er Jahren studiert Gerd Nefzer Agrartechnik, arbeitet als Landwirt und steigt dann in die Firma seines Schwiegervaters ein. Zusammen mit seinem Schwager Uli Nefzer bauen sie Nefzer Special Effects weiter aus. Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland engagieren das Team, später werden internationale Produzenten aufmerksam. Gerd Nefzer hat seine Hände bei „Inglorious Basterds“, „Die Hard“, „Monuments Men“, „Die Tribute von Panem“ und „Bridge of Spies“ im Spiel. Wichtig ist dem Oscar-Gewinner, dass man versteht, dass seine Arbeit nicht vor dem Computer stattfindet. „Wir kümmern uns um reale Effekte wie Feuer, Sandsturm und Wellen.“
Wellen auftürmen mit Tanks vom Schrottplatz
Apropos Wellen: Seine bisher größte Herausforderung ist die Produktion 1,50 Meter hoher Wellen in „Blade Runner 2049“, der Film, für den er seinen ersten Oscar bekommen hat. Schnell muss es gehen, teuer darf es nicht sein. „Wir hatten keine Idee, wie wir diese spontane Idee des Regisseurs in der Kürze der Zeit umsetzen sollten“, erinnert sich der Experte. Er berät sich mit seinem Team, gemeinsam schauen sie Videos von Wellenbädern an, bis jemand die zündende Idee hat. Vom Schrottplatz werden drei riesige 5000-Liter-Propangastanks besorgt, die mithilfe der Hydraulik dreier Abrissbagger das Wasser im Becken verdrängen und so Wellen entstehen lassen. „Wir waren die ersten, die das probiert haben und es war beeindruckend, dass es funktionierte“, freut sich Gerd Nefzer und fügt hinzu, dass diese Technik mittlerweile schon mehrfach abgekupfert worden sei.
Oft muss Gerd Nefzer improvisieren, so mancher Wunsch eines Regisseurs bereitet ihm schlaflose Nächte und manchmal stößt er auch an physikalische Grenzen. „Das Wasser bergauf fließen lassen kann auch ich nicht“, sagt er und schmunzelt.
Mehr dazu gibt‘s bei @hohenlohetrends.
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Schwerer Goldjunge
Der Oscar ist der wichtigste Filmpreis der Welt – und auch ganz schön schwer: 4,3 Kilogramm wiegt die 34 Zentimeter hohe Statue. Der „Academy Award“ – der offizielle Name des Oscars – besteht aus Bronze und wird mit einem Überzug aus 24-karätigem Gold bedeckt. Warum der Oscar „Oscar“ heißt, weiß im Übrigen keiner so genau.
Kalorienreiche Knabbereien
Popcorn und Nachos gehören zum Kino-Besuch einfach dazu. Doch Vorsicht: Beide Leckereien sind echte Kalorienfallen. 100 Gramm süßes Popcorn haben etwa 520, die gleiche Menge salziges Popcorn etwa 530 Kalorien. Etwas besser schneiden die Nachos ab: Mit Käse kommen sie auf 310, mit Salsa auf 260 Kalorien. Gesund sind beide Snacks nicht – doch manchmal möchte man sich einfach etwas gönnen.
Geballte Ladung Action
Viele Action-Kracher konnten in diesem Jahr schon im Kino bewundert werden: „Batman“, „Doctor Strange“ oder „Moonfall“. Weitere Kino-Highlights in diesem Sommer sind „Top Gun Maverick“, „Jurassic World – Ein neues Zeitalter“ und „Thor – Love and Thunder“. Im Dezember folgt dann die lang ersehnte Fortsetzung von „Avatar“.