Samstag, kurz nach 14 Uhr. Aus einem Haus am Ortseingang von Oberaspach entweicht dichter weißer Qualm. Ein paar Meter weiter liegt ein roter Golf auf dem Krummen Weg auf dem Dach. Sowohl aus dem Haus als auch aus dem Auto dringen Hilfeschreie. Und die Hilfe ist bereits unterwegs.
Es ist ein Szenario, das extra für die Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Ilshofen eingespielt wird. Mehrere Statisten sind im Haus und Auto platziert worden. Manche haben klaffende Wunden, die natürlich nur geschminkt worden sind. „Wir stehen einfach konstruktiv im Weg“, meint Manuela Weber, die kurz darauf ganz aufgeregt Feuerwehrleuten erklärt, dass es brennt.
Wie es dazu gekommen ist und wie viele Menschen im Haus sind, ist ihrem umfangreichen Wortschwall nicht zu entlocken. Sie gehört in der Übung zu einer Gruppe, die im Haus Drogen konsumiert hat. Als es zum Feuer kommt, flüchten mehrere Leute. Einer verliert dabei die Kontrolle über seinen Golf.

Für Löschwasser sorgen

Die Ersten vor Ort sind die Feuerwehrleute der Abteilung Unteraspach mit Traktor und Tragkraftspritzenanhänger. Über einen unterirdischen Löschbehälter bringen sie die Pumpe und Schläuche in Stellung – während die Verstärkung aus Ilshofen mit Kommandant Sebastian Gehring eintrifft. Der ordnet gleich das weitere Vorgehen an.
Jetzt geht es auch ins Haus. Der Qualm versperrt den Trupps drinnen den Blick. Natürlich tragen die Feuerwehrleute Masken, über die sie Atemluft bekommen. Wobei das eigentlich nicht notwendig wäre: Der Rauch ist nur harmloser Disconebel. Draußen werden derweil Leiterteile zusammengesteckt und in Stellung gebracht, um Hilferufende aus dem Obergeschoss zu retten.
Ein paar Meter weiter ist schweres hydraulisches Gerät im Einsatz. Die im Golf Eingeklemmten werden gerettet. Das Rote Kreuz übernimmt sie und behandelt sie im flugs aufgebauten Zelt. Eine erste Lagebesprechung bei der Führungsgruppe Landkreis Mitte läuft: „Es wird gerade eine Wasserversorgung vom Aussiedlerhof aufgebaut“, erklärt Führungsgruppenleiter Alexander Müller.
Am Ende werden alle 22 Statisten gefunden und gerettet. „Es ist gut gelaufen“, meint Kommandant Gehring am Schluss.

Mehr als 100 Beteiligte an der Großübung

Von der Feuerwehr waren die Abteilungen Ilshofen (24 Einsatzkräfte), Obersteinach (9) und Unteraspach (4) der Freiwilligen Feuerwehr Ilshofen vor Ort. Unterstützt wurden sie von der Freiwilligen Feuerwehr Vellberg (9). Außerdem war die Führungsgruppe Landkreis Mitte (11) im Einsatz.
Beteiligt war außerdem das Deutsche Rote Kreuz mit seinen Schnelleinsatzgruppen der Bereitschaften Schwäbisch Hall und Crailsheim (18). 22 geschminkte Statisten stellten die Opfer in dem fiktiven Szenario dar. Fünf Beobachter dokumentierten die Übung. Außerdem waren drei Männer für die Verpflegung danach im Magazin zuständig. fär