Im ersten Moment bin ich zugegeben etwas überfordert. Vor mir ragt die etwa vier Meter hohe, zehn Meter breite Boulderwand empor, an der fast 100 Griffe in ganz unterschiedlichen Farben befestigt sind. Wo und wie fange ich da nur an? Tabea Frank und Dennis Gackstatter, zwei Boulderbegeisterte, helfen mir weiter: Jede Farbe steht für eine Route in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Gestartet wird links oder rechts, manchmal ist der Startpunkt auch direkt vorgegeben. „Versuch einfach mal, dich an die Wand zu hängen, dich mit den Griffen und vor allem den Schuhen vertraut zu machen“, rät Dennis mir. Letzteres ist sehr ungewohnt: Die Kletterschuhe sind eng und drücken, das Laufen in ihnen fällt schwer. Das muss aber so sein, wissen die Profis. Durch die gebogene Form und die rutschfeste Sohle hat man einen guten Halt.
Neue Lösungswege finden
Ich lege los und wähle die lila Route, die für Beginner gedacht ist. Schnell komme ich voran und versuche, wie mir beigebracht wurde, rechte und linke Hand sowie die Beine im Wechsel zu belasten. Langsam aber stetig klettere ich weiter, es geht ein Stück nach oben, ein Stück nach links. Immer wieder mache ich kurz Halt, hänge an den Griffen und blicke mich um. Wo geht es weiter? Wie komme ich da am besten hin? Welcher Fuß, welche Hand löst sich zuerst vom Griff? Wenn die Kraft nachlässt, springe ich von der Wand ab und falle auf große Weichbodenmatten, denn eine Sicherung gibt es beim Bouldern nicht. Vom Boden aus ist der Überblick über die Route besser. „Bouldern ist auch Denksport. Man muss immer wieder neue Rätsel lösen“, weiß Dennis.
Ich greife erneut an und komme immer ein Stückchen weiter. Die ganze Route packe ich als Anfängerin jedoch nicht, davor verlassen mich meine Kräfte. Trotzdem bin ich überrascht, wie weit ich es ohne Vorkenntnisse und ohne Krafttraining gebracht habe. „Das Schöne am Bouldern ist, dass man schnell Fortschritte sehen und Erfolgserlebnisse feiern kann.“ Diesen Eindruck kann ich bestätigen. Und so ziehe ich mit glühenden Händen die unbequemen Schuhe aus und werfe noch einmal einen letzten Blick auf die bunte, beeindruckende Wand.
Weitere Storys aus der Region gibt‘s online unter www.hohenlohetrends.de.
Bouldern im Überblick
Für wen eignet sie sich?
Für jeden, der Lust hat und sich körperlich fit fühlt. Auch Kinder können den Sport ausüben.
Für jeden, der Lust hat und sich körperlich fit fühlt. Auch Kinder können den Sport ausüben.
Wie viele Personen?
Beim Bouldern ist jeder auf sich allein gestellt. Sicher macht es in einer kleinen Gruppe, die sich gegenseitig hilft und Tipps gibt, mehr Spaß.
Beim Bouldern ist jeder auf sich allein gestellt. Sicher macht es in einer kleinen Gruppe, die sich gegenseitig hilft und Tipps gibt, mehr Spaß.
Was brauche ich?
Empfehlenswert sind Kletterschuhe, Chalk (Kalk) für eine bessere Griffigkeit an den Fingern und Sportklamotten.
Wo gibt’s das?
Jagstheim/Crailsheim, Schwäbisch Hall, Ingelfingen, Heilbronn
Kostenfaktor:
8 bis 12 Euro Eintritt + Ausleihgebühren für Schuhe
8 bis 12 Euro Eintritt + Ausleihgebühren für Schuhe