Viele Veranstaltungen sind abgesagt, die Blutspendetermine am Mittwoch in Hall, am Donnerstag in Vellberg und nächste Woche in Untermünkheim werden aller Voraussicht nach stattfinden. Davon geht Eberhard Weck aus. Er ist Sprecher des DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen. Dieser hat seinen Sitz in Mannheim. Absagen seien nur zu erwarten, wenn entweder die Räume nicht mehr zur Verfügung gestellt werden oder wenn zu viele Mitarbeiter ausfallen. Davon geht Weck aber zurzeit nicht aus. Zu wichtig ist der Dienst in dieser Zeit.
Viele Menschen auf Blutspenden angewiesen
Viele Patienten seien auf das Spenderblut angewiesen. Die Termine in Hall, Vellberg und Untermünkheim werden vom hauptamtlichen Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes organisiert. Doch es geht nicht ohne die Ortsgruppen des DRK, die ehrenamtlich arbeiten. Darauf macht Eberhard Weck ausdrücklich aufmerksam. Der Blutspendedienst übernimmt bei einer Spende die medizinischen Bereiche, die ehrenamtlichen DRK-Ortsgruppen nehmen die Anmeldungen vor und sie betreuen die Spender, unter anderem mit einem Imbiss.
Herr Weck, warum ist es wichtig, auch angesichts drohender Ansteckungsgefahren mit dem Coronavirus Blut zu spenden?
Eberhard Weck: Die Menschen sollten nicht Blut spenden, sie müssen es. Gerade jetzt! Wir brauchen das Blut für chronisch kranke Menschen sowie für akut Erkrankte und Verletzte. 20 Prozent des gespendeten Bluts wird von Krebspatienten benötigt. Wir können uns bei den Blutspenden keine Pausen erlauben. Aus einer Blutspende werden drei verschiedene Typen von Blutpräparaten gewonnen. Ein Erythrozytenkonzentrat, das die roten Blutkörperchen enthält, umgangssprachlich als Blutkonserve bezeichnet, kann maximal 42 Tage eingesetzt werden. Die Thrombozyten, die Blutplättchen, sind jedoch nur vier bis fünf Tage einsetzbar. Nur Blutplasma ist länger lagerfähig, jedoch kann es auch hier schnell zu Engpässen kommen. Die Blutspenden dienen der Aufrechterhaltung einer lebenswichtigen Patientenversorgung.
Was sind die Auswirkungen für Kranke, wenn nicht genug Blut gespendet wird?
Sollten über einen Zeitraum von mehr als einer Woche nicht genügend Blutspenden eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abzusichern. Der Grund ist die kurze Haltbarkeit einiger Blutpräparate.
Welche Vorsichtsmaßnahmen trifft der Blutspendedienst bei den Spenden in Hall, Vellberg und Untermünkheim angesichts der Corona-Ansteckungsgefahr?
Die Spender werden wie immer auf Risiken untersucht, allerdings haben wir die Abläufe verändert und erweitert. Die Spender werden dazu aufgefordert, gleich am Eingang ihre Hände zu desinfizieren, außerdem werden sie befragt, ob sie in Risikogebieten waren oder ob sie Kontakt zu Risikopersonen hatten. Und schließlich wird ihre Körpertemperatur gemessen. Es gibt klare Richtlinien. Eine Körpertemperatur von 37,5 Grad ist ein Ausschlusskriterium für eine Blutspende. Außerdem achten wir darauf, dass die Betten weit auseinanderstehen und dass sich keine dichten Warteschlangen bilden. So sorgen wir dafür, dass das Ansteckungsrisiko bei der Blutspende geringer ist als in vielen Alltagssituationen.
Sollen sich Blutspender, bevor sie losfahren, vergewissern, ob der jeweilige Termin tatsächlich stattfindet?
Ja. Wir gehen fest davon aus, dass die Blutspenden in Schwäbisch Hall, Vellberg und Untermünkheim stattfinden. Eine Unsicherheit besteht darin, dass sich die Gemeinden kurzfristig dazu entscheiden, die Räume nicht zur Verfügung zu stellen oder dass es aus unterschiedlichen Gründen nicht genügend ehrenamtliche Helfer gibt. Von beidem gehe ich jedoch nicht aus.
Drei Termine zum Blutspenden
In den kommenden Tagen bieten sich drei Gelegenheiten, beim Roten Kreuz Blut zu spenden: Am heutigen Mittwoch ist das DRK in Schwäbisch Hall, von 14.30 bis 19.30 Uhr in der Hagenbachhalle. Am morgigen Donnerstag können Blutspender nach Vellberg kommen. Dort ist das DRK von 14.30 bis 19.30 Uhr in der Stadthalle vor Ort. In der nächsten Woche besteht die Möglichkeit, in Untermünkheim eine Blutspende abzugeben. Von 15.30 bis 19.30 Uhr ist das DRK dann in der Kochertalhalle. Weitere Infos auf www.blutspende.de.