Was haben der aus Künzelsau stammende Astronaut Alexander Gerst, der Jazz-Trompeter Till Brönner und der ehemalige Fußball-Weltmeister Wolfgang Overath gemeinsam? Sie sind am Montag mit dem Landesverdienstorden Nordrhein-Westfalens geehrt worden – von Ministerpräsident Armin Laschet. Sie waren nicht die einzigen. Insgesamt 19 Ordensträger wurden in Düsseldorf für ihren außergewöhnlichen Einsatz geehrt.
Am Dienstagabend war Astro-Alex, so das zum etablierten Spitznamen gewordene Twitter-Kürzel des 43-jährigen Hohenlohers, bei Markus Lanz in dessen ZDF-Talk zu erleben. Die komplette rund 70-minütige Sendung war dem Astronauten, seinen vielfältigen Erlebnissen und seinem Alltag bei seiner „Dienstreise in der Erdumlaufbahn“ gewidmet. Immerhin hat Gerst bereits zwei Missionen absolviert, während seines Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation ISS täglich 16 Sonnenauf- und -untergänge erlebt und ist mit 362 Tagen im All europäischer Rekordhalter.
Seine größte Sorge im All? „Dass ich irgendwas kaputt mache“, er den falschen Knopf drückt oder sich in Kabeln verheddert. Ach, und an was man schon vorher alles denken muss – etwa beim Gepäck: Was man braucht, bestellt man schon lange vorher. Ein Kollege habe sich bei der Unterwäsche vertan – die Unterhosen waren alle eine Nummer zu klein. „Er war dann erst mal ein bisschen schlecht gelaunt“, plauderte Gerst munter aus dem ISS-Nähkästchen. Aber die Kumpels an Bord halfen schließlich, die Buxen an der Seite ein bisschen aufzuschneiden.
„Unvorstellbar“ und „Wahnsinn“ waren beliebte Vokabeln in Lanz’ Kommentaren und Fragen. Dennoch strahlte Gerst, wenn er etwa von dem imponierenden Anblick der Erde vom All aus und dem Wissen um der Zerbrechlichkeit des Planeten berichtete, eine unerschütterliche Gelassenheit und zugleich bodenständige Demut aus: „Etwas Großes wie die Erde wird so klein im Angesicht der Unendlichkeit.“
Morgen, Samstag, wird Gerst in seiner Hohenloher Heimatstadt erwartet: Künzelsau richtet für seinen Ehrenbürger auf der Hauptstraße von 15 bis 20 Uhr eine große Welcome­-back-Party aus. Auch dort wird er sicherlich munter von seiner Mission im All berichten.

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