Kommt darauf an, was Sie wollen, ob der Weg barrierearm oder barrierefrei werden soll, rollator- und kinderwagengerecht, ob er im Winter geräumt werden muss oder nicht, Sie müssen entscheiden.“ Stefan Kalmus hatte bereits eine Ratssitzung „in einem Gremium mit viel Diskussionsbedarf“ hinter sich, als er gegen halb zehn in Gschwend eintraf. Auch dort hatten die Gemeinderäte schon zweieinhalb Stunden getagt, und einige wirkten recht müde. Aber jener Tagungspunkt 8 war einer der wichtigsten der Sitzung am Montagabend im Foyer der Gemeindehalle.
Der Planer vom Ingenieurbüro LK&P in Mutlangen erläuterte den Plan. Von der Gartenstraße bis zur Badseestraße ist ein bituminöser Fußweg durchs Baugebiet geplant. Die Kosten kalkuliert Kalmus auf 79 900 Euro, inklusive Straßenbeleuchtung. Den Zuschlag erhält die Firma Georg Eichele aus Untergröningen. Sie hat das Baugebiet bereits erschlossen und baut zurzeit den Kreisverkehr, der ins Areal führt. Im zweiten Bauabschnitt ist ein zweiter Fußweg vorgesehen. „Die 50 000 Euro dafür können wir uns sparen“, sagte Gemeinderat Walter Schober. Er sei mit durchlässigem Belag geplant, erklärte Bürgermeister Christoph Hald.  Die Steigung des Fußwegs quer durchs Baugebiet entspreche etwa der der Verbindung vom Colin-Parkplatz in Gschwend zur Seniorenheimat Schuppert. „Dann sollten wir ihn so anlegen, dass wir ihn räumen können, Wenn, dann machen wir’s gescheit“, sagte Andreas Joos.
Gemeinderat Bernd Wahl schaltete sich in die lebhafte Diskussion ein und warnte vor einem steigenden Arbeitsaufwand für den Bauhof. „Da kommt noch ein bissle dazu und da, das summiert sich.“ Joachim Hauenstein plädierte für eine Oberfläche aus verdichtetem Schotter, auch der sei kinderwagentauglich. „Der Bitumenbelag ist mir zu viel oberflächenversiegelt.“ Planer Kalmus erklärte, dass das Wasser auf einen geschotterten Weg abfließt, sofern dieser richtig gebaut ist. „Aber auch der muss instandgehalten werden.“
Sorgsam wägte das Gremium alle Aspekte ab und entschied sich bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen für einen bituminösen Fußweg bis zur Badseestraße. Das restliche Stück bis zum Badsee soll als befestigter Weg angelegt werden.

Zehn Bauplätze verkauft

Mit den Bauarbeiten für den Kreisverkehr liegt die Firma Eichele „voll im Plan“, berichtete gestern Stefan Blessing vom Liegenschaftsamt auf Nachfrage. Am 22. September kann die Straße wieder freigegeben werden, vorausgesetzt, das Wetter hält. Blessing erläutert die weitere Planung: „Am Donnerstag und Freitag soll der  Asphalt eingebaut werden. Nächste Woche ist die Markierung dran, und dann wird  die Leitplanke  befestigt.“ Das Regenüberlaufbecken sei verdichtet, und der darüber verlaufende Bewirtschaftungsweg vormodelliert. Im Anschluss soll der zweite Bauabschnitt im nördlichen Bereich beim Rotbachweg erschlossen werden.
Im Sommer 2018 können die Bauherren loslegen. Von den 43 Bauplätzen im ersten Teil sind zehn zum Quadratmeterpreis von 135 Euro verkauft. Das gesamte Baugebiet umfasst 120 Bauplätze. Die Investition beläuft sich auf 3,3 Millionen Euro.

Nutzung der Hallen und die Gebühren wird erneut Thema

Die Benutzung der Hallen in Gschwend soll den „aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ angepasst werden. Das heißt: Sie wird teurer. Sachbearbeiterin Bozena Hofer hat detaillierte Sitzungsvorlagen erarbeitet und erläutert sie dem Gemeinderat. Die mehrseitigen Unterlagen enthalten eine Menge brisanten Stoff. So soll für die Nutzung der Gemeindehalle eine Hausmeisterpauschale von 100 Euro erhoben werden. Für die Reinigung werden 80 Euro veranschlagt. Andreas Joos moniert eine Verdoppelung der Gebühren. Das sei für Vereine „ganz schön happig“ und nicht vermittelbar. Erika Ugele erinnert an die Vereinbarung nach der Sanierung der Gemeindehalle von einem einjährigen Probelauf. Die komplette Vorlage solle „nochmal richtig diskutiert“ werden. Bürgermeister Christoph Hald greift ihre Anregung auf. Das gesamte Paket über die Nutzung der Hallen und die Gebühren will er in die nächsten Gemeinderatssitzungen verlegen.  Er erteilt Gemeinderätin Gabriele von Eichmann-Schrey eine kleine Lektion in Sachen Demokratie. Hald hat zuvor mit einzelnen Gemeinderäten über die Höhe verschiedener Gebührensätze für unterschiedliche Leistungen gesprochen, was sie zu der Bemerkung „Das ist ja wie auf dem türkischen Basar“ hinreißt. Das will Hald nicht unkommentiert stehenlassen. Die Verwaltung unterbreitet begründete Vorschläge, die im Gemeinderat im Gespräch miteinander abgewogen werden. „Das ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang und kein Basar.“ Die Gemeinderätin nickt. Sie hat verstanden. ka