Die neue Einzelhandelsstudie der IHK Stuttgart mit dem Titel „Region Stuttgart bleibt wichtigster Einzelhandelsstandort im Südwesten Deutschlands“ ist dieser Tage herausgegeben worden. Sie beinhaltet Kennzahlen für den Einzelhandel.
Die Studie ist für Murrhardt als Einkaufsstadt positiv und weist die Stadt in der Region Stuttgart bei den Städten bis 25.000 Einwohnern weiterhin einen vorderen Tabellenplatz zu. Mit einer Zentralitätskennziffer von 83,1 (2015 noch 80,6) rangiert Murrhardt im Rems-Murr-Kreis auf Rang eins vor Welzheim, Kernen, Rudersberg, Remshalden und sogar vor der Großen Kreisstadt Winnenden.
Die Zentralitätskennziffer zeigt die Kaufkraftbindung einer Stadt oder Gemeinde an und gibt den Netto-Kaufkraftzufluss oder -abfluss von außerhalb an. Die Zentralitätswerte stellen also jeweils Saldoangaben dar, die sich aus der Verrechnung von Zu- und Abflüssen eines Einkaufstandortes ergeben. Bei einem Wert über 100 gilt, dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland die Kaufkraftabflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen. Bei einem Wert unter 100 überwiegen die Abflüsse an das Umland die Zuflüsse von dort. Die verbesserte Kennziffer zeigt, dass weniger Kaufkraft abfließt, aber auch, dass es mangels eines breiten Angebots in allen Sortimenten nicht gelingt, noch mehr Kaufkraft an Murrhardt zu binden.
Auch der Umsatzindex hat leicht zugelegt auf 79,2 (2015: 77,4), was eine geringfügige Steigerung des Umsatzes im Einzelhandel für Murrhardt zeigt – obwohl die Kaufkraft in Murrhardt im Vergleich zur Kernzone der Region unterdurchschnittlich ist. Für Bürgermeister Armin Mößner belegen die Zahlen, dass es gelingt, die Kaufkraft in Murrhardt stabil zu halten und schrittweise auszubauen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Mit der Innenstadtoffensive und dem Stadtmarketingprozess solle noch mehr Kaufkraft gebunden und hinzugewonnen werden.
Der Studie zufolge sind die privaten Konsumausgaben um 2,8 Prozent angestiegen, was auch die gute wirtschaftliche Lage widerspiegelt. Weiter geht sie auf die wachsende Bedeutung des Online-Handels ein, der von 2005 bis 2017 eine Steigerung um 354 Prozent und ein nominales Wachstum von jährlich rund 11 Prozent ausweist.
„Einkaufserlebnisse bieten“
Die Region Stuttgart bleibt mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft von fast 20 Milliarden Euro der größte Standort für Einzelhandel im Südwesten Deutschlands. In ihrem Vorwort führt die IHK aus: „Innenstädte sind auf Handel, private und öffentliche Dienstleistungen, Gastronomie, Kultur- und Tourismusangebote angewiesen, wenn sie ihre Attraktivität erhalten wollen. Unternehmen benötigen die Kaufkraft der Kunden ihrer Stadt und von außerhalb. Sie müssen Einkaufserlebnisse bieten und gut erreichbar sein. Die Bürger verlangen attraktive Zentren, eine funktionierende Nahversorgung in den Wohnbezirken und eine gute Vernetzung von Wohnen und Arbeiten. Dem Einzelhandel wird somit auch künftig eine zentrale Rolle in den Kommunen zuteil.“