So ein Viehscheid ist ein schöne Tradition. Ein Fest für die ganze Familie. Tausende Besucher säumen die Wege, wenn die Tiere mit Muh und Mäh und lautem Gebimmel ins Tal traben. So hat das jüngste Viehscheid-Wochenende in Pfronten mit einem großen Festumzug der Vereine, der Bergwiesenkönigin samt Brauerei-Gespann begonnen. Auch im Festzelt ging’s munter weiter mit dem Heimat- und Brauchtumsabend. D’Achtaler und D’Kienbergler waren auch mit dabei. Nur das Bier, im Zehner-Maß in die Köpfe gekippt, führte dazu, dass sich unter die 400 vierbeinigen Rindviecher auch das eine oder andere zweibeinige mischte. Sodass die Polizei wegen einiger zweifelhafter Scherze ermitteln musste. Das Auto einer Frau hatte eine Delle in der Tür, nachdem jemand dagegengetreten hatte. An einem Kennzeichen aus dem Landkreis Neu-Ulm war ein Viehscheid-Festzelt-Spätheimkehrer interessiert. Warum, weiß er wahrscheinlich selbst nicht mehr. An dem Wagen, abgestellt auf dem Parkplatz beim Wochenmarkt, fehlte danach das hintere Nummernschild. Abmontiert samt Halterung.
Jetzt ist in Pfronten wieder Ruhe eingekehrt, während die Bergkühe im Tal wiederkäuend die Spätsommersonne genießen. Ein Fest für naturliebende Aquarellmaler. Sogar das Nummernschild ist wieder aufgetaucht – in einem Mülleimer beim Bahnhof aufgefunden und bei der Polizei abgeben. Friede den Bergen.