Seit 44 Jahren diskutiert er im Ortschaftsrat über die Entwicklung seines Heimatortes Spielberg. Am Dienstagabend hatte Günther Späth seine letzte Sitzung, die zugleich die konstituierende Sitzung der Ortschaftsräte der Kirbachtalgemeinden war. „Ich habe mich damals im Jahr 1975 zur Ortschaftsratswahl aufstellen lassen, weil ich etwas für meinen Heimatort bewegen wollte. Wir waren über die ganzen Jahre in Spielberg immer ein gutes Team, nicht immer einer Meinung, aber im Ergebnis zum Wohle unseres Stadtteils“, zog Späth ein zufriedenes Fazit.
Er hat in seiner kommunalpolitischen Tätigkeit vieles erlebt und musste für so manches Ziel kämpfen wie beispielsweise für den Erhalt des Gasthauses „Ochsen“ bei der Problematik der Asylunterbringung. „Früher war es einfacher, etwas umzusetzen. Heute sind wir abhängig von viel Verwaltung und Gesetzen, das ist sehr schwierig und langwierig. Auch die Anspruchshaltung der Bürger hat sich geändert. Sie ist größer geworden“, betont der 71-Jährige, der den Platz nun frei für jüngere Kräfte macht, die seiner Meinung nach jetzt „ans Ruder“ müssen.
Er wünscht seinen Nachfolgern viel Erfolg bei den künftigen Entscheidungen. „Wir bauen Umgehungsstraßen, Kreisverkehre, Planetensysteme und weisen Bauland sowie Gewerbegebiete aus, aber wir schaffen es nicht, in über 40 Jahren einen durchgehenden Radweg von Sachsenheim nach Häfnerhaslach zu errichten“, äußert Späth noch einen großen Wunsch für die kommenden Jahre.
Mit dem langjährigen Ortschaftsrat schieden im Rahmen der Sitzung, die in der Kirbachtalhalle in Hohenhaslach stattfand, auch Ortsvorsteher Volker Pertler sowie Peter Notz und Uwe Stierle aus dem Spielberger Gremium aus. Der neue Ortschaftsrat für die kommende Legislaturperiode setzt sich jetzt in Spielberg aus Gerhard Wenzelburger, Wolfgang Ott, Kirsten Meerwarth, Alexander von Carlowitz, Michael Stierle, Viola Lepp, Daniel Ott und Rudolf Aupperle zusammen.
Im Nachbarort Ochsenbach verließen der langjährige Ortsvorsteher Reiner Weiß sowie Rainer Glos und Wulf Ippich den Ortschaftsrat. Im neuen Gremium arbeiten jetzt Martina Feucht, Fabian Köstlin, Susanne Collmer, Dieter Baum, Martin Dürr, Tobias Knodel, Sabine Schülke und Birgit Wahlers zusammen.
Aus dem Häfnerhaslacher Ortschaftsrat konnte Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich das langjährige Mitglied und den ehemaligen Ortsvorsteher Jürgen Haagen sowie Werner Hirsch, Victoria Serafin, Dr. Ralf Schachert und Dominik Lorch verabschieden. Im neuen Rat werden künftig Marc Lorch, Ortsvosteher Holger Springer, Larissa Weißschuh, Valentin Stuber und Jutta Glöckle über die Vorhaben in Häfnerhaslach diskutieren.

Jüngste Ortschaftsrätin

In Hohenhaslach wiederum gaben Friedrich Baumgärtner, Isabelle Weydmann-Kurz, Gabriele Hummel, Sabine Dreizler und Gavin Wooler ihren Abschied aus dem Ortschaftsrat. In diesem sitzen für die neue Legislaturperiode Ortsvorsteher Alfred Xander, Philipp Notz, Nico Mollenkopf, Dr. Matthias Ulmer, Hans-Günther Neumann, Otto Kurzenberger, Rainer Klein, Bianca Schütz, Jonas Hauber, Peter Brosi, Claudia Tenzer und Lina Steger. Die mit 18 Jahren jüngste Ortschaftsrätin im Kirbachtal hatte auch die ehrenvolle Aufgabe stellvertretend für alle anderen Räte die Verpflichtungserklärung zu sprechen.
Bürgermeister Albrich nutzte die Gelegenheit der gemeinsamen Sitzung, um langjährige, verdiente Ortschaftsräte besonders auszuzeichnen. So würdigte er den kommunalpolitischen Einsatz von Rainer Glos (Ochsenbach) sowie Wolfgang Ott, Gerhard Wenzelburger und Peter Notz (Spielberg), die alle jeweils 30 Jahre lang als Ortschaftsräte tätig waren. Hans-Günther Neumann (Hohenhaslach) und Jürgen Haagen (Häfnerhaslach) durften sich über eine Anerkennung für jeweils 25 Jahre Mitarbeit im Ortschaftsrat freuen. Eine Würdigung für zwanzig Jahre erfuhr Reiner Klein (Hohenhaslach) und für zehn Jahre Friedrich Baumgärtner und Otto Kurzenberger (Hohenhaslach), Volker Pertler (Spielberg), Susanne Collmer und Wulf Ippich (Ochsenbach) sowie Marc Lorch (Häfnerhaslach).
Vor der gemeinsamen Ortschaftsratssitzung nutzte der Rektor der benachbarten Kirbachschule, Rainer Graef, die Gelegenheit, die Anwesenden bei einer Schulhausführung auf die dringend notwendige Sanierung der Bildungseinrichtung aufmerksam zu machen. „Diese Entscheidung über die Erneuerung ist die wichtigste Entscheidung für das Kirbachtal in den nächsten fünf Jahren. Es ist maßgeblich, dass wir einen leistungsfähigen Grund- und Sekundarschulstandort hier im Kirbachtal behalten“, unterstrich Graef.

Dringender Appell

Er wies die Ortschaftsräte auf den gravierenden Raummangel an seiner Schule hin, bemängelte die fehlende Mensa, wodurch rund 60 Kinder ihren Mittagstisch in der beengten Schulküche einnehmen müssen, und machte deutlich, dass sich die mit 43 angemeldeten Kinder stark beanspruchte Kernzeitbetreuung einen Raum mit der Vorbereitungsklasse der Schule teilen müsse. Hinzu kommen die Fluchtwegeproblematik und das fehlende Amokalarmsystem. „Unsere Schule ist sanierungsbedürftig und die Nachfrage nach einer Ganztagsschule vorhanden. Der Umbau wäre dringend notwendig“, appellierte Graef nachdrücklich an die Ortschaftsräte.