An den Wänden des Hauses der Künstlerin Barbara Bucher hängen zahlreiche Bilder in verschiedenen Größen. Seit 2007 lebt sie in Häfnerhaslach mit ihrem Mann und ihrer Tochter.
Eine Wendeltreppe führt zu ihrem Atelier. Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder schmücken es.  Einige Werke der Künstlerin sind farbenfroh, gleichzeitig herrschen jedoch in anderen ausschließlich die Helligkeiten Schwarz und Weiß. Das Malen bringe Überraschungen mit sich, erzählt sie.
Man könnte behaupten, dass der Prozess des Malens für sie vergleichbar mit einer Reise sei, bei der das Ziel zu Beginn noch unbekannt ist. „Ich weiß nicht von vorn herein, wie sich ein Bild entwickeln wird, ich arbeite aus dem Bauch heraus“, sagt die 53-Jährige und erzählt, dass sie an ihren Motiven während des Malens laufend etwas verändert. „Das mache ich solange, bis mir das Bild vollkommen gefällt und ich keinen Hauch von Zweifel habe, dass etwas fehlen könnte.“ Manchmal lege sie ein unvollendetes Bild sogar für eine gewisse Zeit weg. „Es kann sein, dass ich es mir dann nach zwei Monaten wieder anschaue und weiter daran arbeite. Das Unterbewusstsein arbeitet ständig weiter.“ Bis ein Bild fertig ist, kann es Wochen oder auch Monate dauern. Auf Präzision legt sie großen Wert: „Ich arbeite wie ein Bildhauer.“
Intensive Bilder zu malen, dass sei ihr Ziel, sagt die Künstlerin, die die Freie Kunstschule Nürtingen besucht und an der Kunstakademie Stuttgart studiert hat. „Ganz oft sind es seelische Strukturen, die ich versuche darzustellen.“ Und das gelingt ihr.
Bucher verwendet Stilmerkmale des Surrealismus, um ihre Gefühle, Träume, Ängste und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. „Ich bin völlig frei und nicht an der Realität gebunden, bin offen, schau mir die Welt an und schöpfe Inspiration aus meinem Inneren.“
Formen, Figuren und Strukturen, die auf ihren Bildern zu sehen sind, hat sie frei erfunden: „Ich male nichts ab“. Architektonische Strukturen, merkwürdige Innenräume, Pflanzen, Tiere, und fantastische Figuren sind unter anderem in ihren Werken zu finden.  Themen, die sie beispielsweise beschäftigen, sind Krieg, Gewalt und das Potenzial, das in einem steckt.

Überdimensionale Köpfe

Ein Bild, das heraus sticht, heißt „Frau mit Kind“. Es zeigt eine Frauenfigur mit einem Baby im Arm. Beide haben überdimensionale Köpfe und geschlossene Augen. Das Baby ist schwarz. Was sie sich dabei gedacht hat? „Ich bin vorsichtig mit Interpretationen“, sagt sie und lächelt. Ihr Ziel sei es, die Fantasie des Betrachters anzuregen. Leichte Kost sagt sie, sei nichts für sie. Auf einem weiteren Bild ist wieder eine Frau zu erkennen, sie hat keine Arme, dafür aber sehr lange blonde Haare, ihr großer Kopf ist auf die Seite gestreckt. Ihre Augen haben die Form von Blumen.

Info Am 7. September öffnet Barbara Bucher ihr Atelier in Häfnerhaslach, Braunäckerstraße 11, von 11 bis 18 Uhr und am 8. September von 10 bis 16 Uhr. Über 20 Exponate werden zu bestaunen sein. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.