Es soll das erste große Fest nach einem Jahrzehnt werden. Seit rund einem Jahr tüfteln Vereinsmitglieder an der Planung und Gestaltung des Tags der offenen Tür am 21. September. Sie haben hunderte Flyer und Briefe verteilt, bauen Stände auf, wienern ihr Klubheim. „Die Vereinschronik steht kurz vor dem Abschluss“, erzählt Jutta Berkemer-Ziegler. Die Bereitschaftsleiterin hat gemeinsam mit ihrem Mann und Vorstandsvorsitzenden Dr. Achim Ziegler die Organisationsleitung des Festtags übernommen. Der Anlass: Der Sachsenheimer Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird 60 Jahre alt.
Umfangreiches Festprogramm
Dazu haben sich die Verantwortlichen ein Programm ausgedacht, das um 11 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellungen beginnt. Nach der Schauübung mit der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr (14 Uhr) folgen Grußworte; für 16 Uhr ist eine Vorführung mit den Rettungshunden geplant. Gegen 18 Uhr soll der fließende Übergang zum Abendprogramm mit DJ Soundcontrol und Barbetrieb beginnen. Zum Kinderprogramm, das ebenfalls um 11 Uhr beginnt, gehören neben einer Hüpfburg im Rettungswagen-Stil das Bärenhospital, bei dem Kinder einen großen Plüschbären verarzten können, und eine Rundfahrt mit dem Mannschaftswagen.
Für die Bewältigung dieses Jubiläumsfestes bekommen die Sachsenheimer Unterstützung von den Ortsvereinen aus Bietigheim-Bissingen, Sersheim, Tamm und Gemmrigheim.
Herz des Tags der offenen Tür ist die Ausstellung mit dem vereinseigenen Mannschaftstransportwagen sowie weiteren Fahrzeugen des Kreisverbands. Außerdem zeigt der Klub seinen Technikanhänger und Equipment; auch die Feuerwehr werde mit zwei Fahrzeugen vor Ort sein, erzählt Ziegler. Infostände werde es im Übrigen nicht nur zum DRK und Erste-Hilfe-Kursen geben, sondern auch zur Organspende und Deutschen Knochenmark-Spende.
Der Verein präsentiert neue Angebote im Bereich des Gesundheitsprogramms als Teil der ehrenamtlichen Sozialarbeit. „Es war schon lange ein Wunsch, das zu machen“, erzählt Berkemer-Ziegler. Mit Monika Gebhart wurde nun eine ausgebildete Kursleiterin gefunden, die ab Oktober Gedächtnistraining und Tanz für die Altersgruppe 60+ anbieten wird. Außerdem soll eine „gesellige Runde“ etabliert werden, erzählt Berkemer-Ziegler: „Wir hoffen, dass eine entsprechende Nachfrage kommt.“ Bei Bedarf könne das Angebot ausgeweitet werden, auch in Richtung Trauerbegleitung.
Der OV Sachsenheim zählt aktuell zehn Mitglieder im Alter zwischen zehn und 16 Jahren. Keine Selbstverständlichkeit: „Es gab Jahre ohne Jugend-Rotkreuz“, erinnert sich Berkemer-Ziegler. Ausbaufähig sei aktuell vor allem der Bereich der 20- bis 50-Jährigen, berichtet Ziegler: „Da brauchen wir unbedingt mehr Mitglieder.“ Er möchte Interessenten die Scheu nehmen: „Man kann zu uns kommen und sagen: Ich kann kein Blut sehen. Wir stechen nicht nur mit Nadeln und lassen Blut fließen. Wir unterscheiden zwischen der ‚Blut-‘ und ‚Nicht-Blut-Fraktion‘“.
Fürs Mithelfen seien keine fachlichen Voraussetzungen notwendig, sagt Bereitschaftsleiterin Jutta Berkemer-Ziegler: „Wenn sich jemand engagieren will, kriegt er bei uns die Ausbildung kostenfrei.“ Zur Auswahl stehen der klassische Sanitäter, der Gruppenführer, der Trainer im Sozialbereich, der Ausbilder oder eine Tätigkeit im Fachbereich Technik. Unverzichtbar für die Mitwirkung im DRK seien natürlich die Lust und Bereitschaft, sich den Grundsätzen des Roten Kreuzes zu verpflichten: Menschlichkeit, Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Neutralität und Universalität.
Info Für die geplante Schauübung – ein Verkehrsunfall – wird der kurze Straßenabschnitt zwischen dem Seepfad 40 und der Einmündung Westtangente ganztägig gesperrt. Die Umgehungsstraße selbst ist davon nicht betroffen.
Der DRK-Ortsverein Sachsenheim
73 aktive und 637 passive Mitglieder zählt die gemeinsame DRK-Gruppe von Groß- und Kleinsachsenheim momentan. Gegründet wurde der Verein vor 60 Jahren, am 14. September 1959.
Die anderen Ortsteile Sachsenheims gehören nicht dazu, sind stattdessen dem Ortsverein Sersheim angeschlossen. 1961 wurde die erste Blutspendeaktion durchgeführt, seitdem gibt es jährlich zwei in Großsachsenheim. Zudem beteiligt sich der Ortsverein an der Großaktion in Tripsdrill. Der Silvestertreff in der Ruine hat seit über 25 Jahren Tradition. Das DRK-Vereinsheim existiert in seiner jetzigen Form 2006 als auf die bestehenden Garagen am Bauhof buchstäblich aufgestockt wurde. sab