„Das ist ein Denkmal, das soll erhalten bleiben“, sagt der Vaihinger Reinhard Wahl vor der Stallscheune in der Friedrichstraße 18. Die Wohnbau Oberriexingen hatte im April rund 4000 Quadratmeter Fläche zwischen der Graben- und der Friedrichstraße in der Vaihinger Innenstadt gekauft.
Dazu gehören auch die denkmalgeschützten Gebäude Friedrichstraße 20 und 18. „Wir wollen das Gebäude erhalten und sanieren. Die Substanz ist gut und es lohnt sich auch“, so Kim Hasenhündl, Geschäftsführer der Wohnbau Oberriexingen (WO), zu Haus Nummer 20. Anders sehe es mit der benachbarten, ebenfalls leerstehenden Scheune aus, die aber auch unter Denkmalschutz steht (Friedrichstraße 18). „Da hoffen wir, dass der Denkmalschutz aufgehoben wird“, sagt der WO-Chef. Hier sei die Substanz sehr schlecht, das Gebäude mehr oder weniger einsturzgefährdet. Ein Zusammenschluss aus neun Gruppierungen macht sich nun für den Erhalt der Stallscheune stark. Reinhard Wahl hat in deren Auftrag eine 15-seitige Stellungnahme verfasst, die sich anhand von zahlreichen Kriterien mit der Frage des Erhalts des Gebäudes befasst.
Wahl, Vorsitzender des Vaihinger Geschichtsvereins, kommt zu folgender Bewertung: „Die vorliegende Stellungnahme belegt eindeutig die Richtigkeit der Entscheidung des Landesdenkmalamtes aus dem Jahr 1985.“ Daraus ergebe sich das Ziel, das Denkmal dauerhaft zu erhalten, sagt er. „Das Argument, die Stallscheuer sei ‚einsturzgefährdet‘ und müsse deshalb abgerissen werden, wird von den Auftraggebern dieser Stellungnahme deutlich zurückgewiesen. Selbstverständlich weist das Gebäude Schäden durch Instandhaltungsrückstau auf. Diese sind aber reparabel im Rahmen des üblichen Aufwands, der bei der Instandsetzung von Kulturdenkmalen anzusetzen ist, die viele Jahre nicht genutzt wurden“, heißt es im Vorwort. Nach Kenntnis von Stephan Sure von der unteren Denkmalschutzbehörde bei der Stadt Vaihingen sei in diesem Fall bislang kein Antrag zur Aufhebung des Denkmalschutzes gestellt worden.
„Wir können alle froh sein, dass der Investor so mutig ist, das in die Hand zu nehmen“, sagt Prof. Gustl Lachenmann, Fraktionsvorsitzender der BbV (Bürger bewegen Vaihingen) im Vaihinger Gemeinderat, zum Gesamtprojekt. Für ihn persönlich sei die Entwicklung dieser innerstädtischen 1-A-Lage wichtiger als die Scheune, falls hier die Kosten explodierten, meint Lachenmann. Britta Lorenz von Konsenz findet es super, dass der Bauträger eine Bürgerbeteiligung angekündigt hat.