Dass es jetzt Kekse bei Presseterminen der Ratsfraktion der Grünen und Unabhängigen gibt, ist nicht bezeichnend, aber angenehm. Viel auffallender ist, dass sich die Fraktion aus vier Frauen und drei Mann nach dem Ausscheiden des „Mannes der ersten Stunde“ Rainer Buck mit weiblicher Doppelspitze präsentiert. Gabriele Janz (68) von Platz 1 und Susanne Müller (62) als Stellvertreterin von Platz 3 der Kandidatenliste zur Kommunalwahl 2014 teilen sich die Führung „und es wird sich ein bisschen was ändern“, kündigten sie an: „Der Stil wird sich wandeln.“
So wollen die Diplom-Sozialpädagogin und praktizierende Event-Managerin Janz und die Juristin und langjährige Leiterin des Rechtsamts der Stadt Tübingen Müller „mit allen Beteiligten stärker im Team arbeiten“ und „Aufgaben und Zuständigkeiten auf mehr Schultern verteilen“. Und „wir haben das Bestreben, möglichst alle verlässlich mitzunehmen“. Auch der interfraktionelle Austausch soll „wie schon beim Wohnungsbau und beim Radverkehr stärker gepflegt werden“: „Wir wollen als Gemeinderat stärker gegenüber der Verwaltung auftreten“, sagt Janz. „Wer unser Anliegen mitträgt“, so ergänzt Müller, „ist dabei willkommen“. Dass das „mit der CDU derzeit besser flutscht“, räumen die beiden unumwunden ein.
Vorangebracht werden soll die Vernetzung mit Initiativen, um Impulse und Kompetenz der Bürgerschaft stärker einzubeziehen. Und „wir kommen Gesprächswünschen immer nach und suchen nach Lösungen für die Bürger und die Gemeinschaft – das ist in der Intensität neu“.