In Deutschland wird das Hantavirus meist durch das Einatmen der Ausscheidungen wie Kot, Urin und Speichel der Rötelmaus übertragen, die sich gern in Gartenschuppen, Kellern und Dachböden aufhält. Hauptnahrungsmittel dieses Nagetieres sind Bucheckern. Aufgrund des zurückliegenden, sogenannten Buchenmastjahres wird nach vorliegenden Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI) sowie verschiedener Gesundheitsämter ein starkes Hantavirus-Jahr 2021 erwartet. Ein solches Jahr wurde zuletzt 2019 mit bundesweit über 1.500 Fällen registriert.
„Eine erhöhte Infektionsgefahr besteht zwischen April und September“, sagt Thomas Hilmer vom KKH-Serviceteam in Reutlingen. „Hantaviren sind weltweit verbreitet, die Infizierung mit ihnen ist meldepflichtig.“ Typische Krankheitsverläufe sind abrupt einsetzendes hohes Fieber, das über drei bis vier Tage anhalten und oft von grippeähnlichen Symptomen begleitet werden kann, wie beispielsweise Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen. In seltenen Fällen können akut auch die Nieren geschädigt werden.
„Wenn jetzt Aufräumarbeiten in Gartenschuppen, Dachboden, Keller oder versteckten Gartenecken anstehen, sollten die nachstehend genannten Tipps beachtet werden“, rät Hilmer:
  • Eine Staubentwicklung in betroffenen Bereichen, zum Beispiel durch Ausfegen, sollte unbedingt vermieden werden. Dem beugt man am besten durch Befeuchten der kontaminierten Stellen mit einem Sprühgerät vor.
  • Da sich das Virus auch über die Atemwege verbreitet, sollten Einmalhandschuhe sowie ein Mund- und Nasenschutz getragen werden. Hier bieten sich besonders die zur Vermeidung einer Corona-Infektion speziellen FFP2-Masken an.
  • Bevor die zusammengetragenen Nagerauscheidungen entsorgt werden, sollten diese mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel eingesprüht werden.
  • Das Robert-Koch-Institut empfiehlt darüber hinaus, auch die verschmutzten Flächen nach dem Reinigen gründlich zu desinfizieren.