Nachdem das Sturmtief „Sabine“ der Feuerwehr Pfullingen bis Montagmittag „nur“ fünf Einsätze beschert hatte, steigerte sich dies am Dienstagvormittag um fünf weitere, teils sturmbedingte, Einsatzstellen.
Gegen 10.36 Uhr wurde die Feuerwehr in die Schloßstraße gerufen. Dort wurden etwa drei Quadratmeter Dachfläche durch den Sturm in der Nacht von Montag auf Dienstag abgedeckt. Da Dachziegel drohten auf die angrenzende Straße zu stürzen, musste hier schnell gehandelt werden. Durch die Feuerwehr wurden die Dachziegel entfernt und die offene Stelle in der Dachhaut behelfsmäßig eingedeckt. Im Einsatz waren hier Drehleiter und Rüstwagen.
Baum blockiert Echaz
Fast zeitgleich wurde in der Echaz hinter dem Schlossgebäude ein größerer umgestürzter Baum gemeldet. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof aus dem Bachbett entfernt. Das war akut notwendig, da durch den Baum ein Rückstau hätte entstehen können. Die notwendigen Arbeiten am und im Gewässer wurden durch die Höhenretter der Feuerwehr durchgeführt, die letztendliche Bergung mit dem Bagger des Bauhofes.
Lose Dachziegel am Schlossgebäude, die sich im Schneefanggitter verfangen hatten und eventuell auf den Schulbereich beziehungsweise den Garten des Kindergartens abzustürzen drohten, wurden durch die Besatzung der Drehleiter entfernt.
Gegen 13.03 Uhr wurde die Feuerwehr dann zu einem Gasalarm im Samariterstift am Laiblinspark gerufen. Die dort installierte Gaswarnanlage hatte ausgelöst und eine Alarmierung der Feuerwehr veranlasst. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Im Nachgang stellte sich dann heraus, dass ursächlich ein Totalausfall der Trafostation des Objektes Auslöser des Defekts war. Unter dem Oberbegriff „Störungs-Täuschungsalarm“ konnte diese Einsatzstelle schon nach kurzer Zeit an den Betreiber übergeben werden.
Auslaufendes Öl gebunden
Zwischen all diesen Einsatzlagen, musste von der Besatzung des Rüstwagens noch eine größere Menge an Betriebsstoffen (Öl) auf der Fahrbahn gebunden und beseitigt werden. Diese drohten in das angrenzende Gewässer zu laufen.
Insgesamt waren von der Feuerwehr Pfullingen an den vorgenannten Einsatzstellen sieben Fahrzeuge und 25 Feuerwehrangehörige im Einsatz. Alle Einsatzstellen waren um 14 Uhr abgearbeitet und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit.
„Dass so viele Einsätze in geballter Form aufeinander folgen, ist natürlich nicht alltäglich. Es hing aber alles mit dem Sturmtief zusammen“, erklärte Pfullingens Feuerwehr-Kommandant Dietmar Rall auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE. „Im Nachgang muss man auch sagen, dass die vielen Warnungen im Vorfeld mit Sicherheit auch den einen oder anderen Bürger etwas mehr sensibilisiert haben. Da wurden teilweise mehr Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, als man es vielleicht sonst gemacht hätte. Auch wenn es hier und da etwas viel war, ist es mir lieber, dass im Vorfeld gewarnt wird, damit man sich zeitlich auch gut auf so eine Situation einstellen kann“, so Rall weiter.