Den Mittsommer des Kulturjahres nannte Felicitas Vogel das, was sich am Samstagabend und den ganzen Sonntag über auf dem Areal des einstigen Klarissenklosters getan hat. Mittsommer: Passender hätte es die Mitinitiatorin des Wochenendes nicht formulieren können. Denn das Fest war der Höhepunkt der Kulturwege, die heuer im Zeichen des „K“ stehen und von Januar bis Dezember dauern. Und auch das Wetter spielte perfekt mit. Auf einen sonnigen Abend folgten eine milde Nacht und ein hitziger Tag, die angefüllt waren von Musik, Aktionen und Installationen. Köstliches und Kulinarisches, wie die Leckereien, die Dijana Simegi zusammen mit Flüchtlingen zubereitet hat, aber auch Kurioses, Krasses, Kritisches und Konzertantes waren geboten.
Den Auftakt machten die Bad Uracher Beat Stomper unter der Leitung von Prof. Dr. Dierk Zaiser, die nicht nur ihr Publikum so sehr begeisterten, dass sie gar noch zu einer Zugabe zurück auf die Bühne mussten – sie bekamen auch ein dickes Kompliment von Martin Fink, Pfullingens stellvertretendem Bürgermeister. „Danke für diese eindrucksvolle Erweckung des Klosterareals“, begrüßte Fink die Beat Stomper  und die Besucher.
Das Wochenende sollte aber nicht „nur“ Kultur bieten, es sollte auch beispielhaft zeigen, was auf dem Areal alles möglich ist. Und wofür auch der Förderverein Kulturhaus Klosterkirche steht. Seit einem Jahr schon versuchen Vorsitzender Albert Mollenkopf und seine Mitstreiter, dem ehemaligen Klarissenkloster mitten in der Stadt eine Zukunft zu geben, es „festtauglich“ zu machen. So wie es am vergangenen Wochenende geschehen ist, als sich Kunstschaffende fast aller Sparten zusammenfanden. Ein halbes Jahr, so Mollenkopf, hätten vor allem Felicitas Vogel und Sieger Maier ihr Herzblut in die Vorbereitung des Kulturfests gesteckt, das am Samstag, aber auch am Sonntag zahlreiche Besucher anlockte. Ein Wochenende, das variantenreicher kaum hätte sein können.
So mitreißend und laut die Beat Stomper aufschlugen, so humorvoll und feinsinnig agierte danach das Duo „Fruit of the loop“ am Sprechgitter und so beeindruckend waren die Auftritte des Martinskollegiums im Garten-Pavillon und der Band „Rough enough“ im Keller des benachbarten Restaurants.
Am Sonntag wechselten sich Gesänge aus der Blütezeit des Klosters, die das Ensemble Cosmedin präsentierte, ab mit dem Sound der Big Band des Friedrich-Schiller-Gymnasiums und dem Atelierkonzert der Davidovas. Die „Kulturräume und Kulturträume“ von I‘kuh, das Akkordeonorchester Pfullingen, das Figurentheater mit Raphael Mürle, die Sofortbild-Aktion von Ilona Harnisch, die Erzählernische, die Führungen durchs und ums Kloster herum, die Fotoausstellung, der Auftritt von Tanz-Zeit, die Installationen, die Skulpturen und schließlich Nico Haydt und seine Band  – sie alle fanden ihr Publikum. Und warben gleichzeitig dafür, das Areal um die Klosterkirche noch öfter und nachhaltiger in Szene zu setzen.