Wenn sich die Sommerferien langsam dem Ende nähern, bekommen Eltern beim Sommerfest auf dem Aktivitätsspielplatz in Reutlingen die Gelegenheit, einmal zu schauen, wo ihre Kinder die Ferien über ihre Freizeit verbracht haben. Freilich zwar nur tagsüber während der Öffnungszeiten des Aktivitätsspielplatzes. Doch in dieser Zeit ist der Platz, der vom gleichnamigen Verein betrieben wird, für viele Kinder ein zweites Zuhause.
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Im Durchschnitt seien etwa 30 Kinder pro Tag gekommen, um dieses besondere Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu nutzen, erklärt Diplom-Pädagogin Gabriele Schickardt, die zusammen mit ihrem Kollegen Udo Pomper und der Erzieherin Celina Beck zu den hauptamtlichen Mitarbeitern des Platzes gehört. Das Trio teilt sich 2,5 Stellen. Hinzu kommen zwei geringfügig Beschäftigte und eine Halbjahrespraktikantin, die im Rahmen ihres Studiums der Erziehungswissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ein Praxissemester auf dem „Akti“ verbringt. Normalerweise gehört auch noch ein Bundesfreiwilligendienstleistender zum Team – allerdings ist die Stelle derzeit vakant. „Wir haben leider keinen Nachfolger gefunden“, bedauert Schickardt. Interessierte könnten sich aber jederzeit auf dem Akti melden.
Viele Schulkooperationen
Der 1973 gegründete pädagogisch betreute Bauspielplatz, der auch einigen Schafen, Hühnern und Katzen ein Zuhause bietet, richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen von sechs bis 14 Jahren. Während der Öffnungszeiten können sie kostenfrei auf den Platz kommen, der unter anderem Gelegenheit zum Hüttenbau bietet und viele weitere Aktivitäten im Freien möglich sind. An kalten Tagen lädt das Haupthaus zum Toben und Spielen ein.
Im vergangenen Jahr wurden die Toilettenanlagen saniert, das nächste Großprojekt steht bereits vor der Tür. „Nach den Sommerferien wollen wir anfangen, den alten Ziegenstall in einen Boulderraum umzubauen“, erklärt Schickardt. Noch sind die Mitarbeiter aber vollauf mit dem Sommerferien-Ansturm beschäftigt. „An machen Tagen kommen nur 15, an anderen Tagen dafür bis zu 60 Kinder auf den Platz“, schildert Schickardt. Wenn die Schule wieder läuft, können die Kinder von 13.30 bis 18 Uhr auf den Aktivitätsspielplatz am Dietweg kommen. Doch auch Vormittags ist stets eine Menge los: Dafür sorgen die Kooperationen, die der Akti mit mehreren Reutlinger Schulen betreibt. Schillerschule, Peter-Rosegger-Schule, Gutenbergschule, Mina-Specht-Schule, Mörikeschule, Bodelschinghschule und die Erich-Kästner-Schule sind regelmäßig auf dem Aktivitätsspielplatz zu Gast. „Im vergangenen Jahr waren alle Schulen begeistert und wollen gerne mit unserer Kooperation weitermachen“, freut sich Schickardt.Beim Sommerfest indes kamen neben den Eltern auch viele Vereinsmitglieder, ehemalige Praktikanten und Mitarbeiter zu einem Besuch vorbei, um das Neueste über den Akti zu erfahren. Am Grill und bei der Getränkeausgabe halfen viele Kinder freiwillig mit, während andere über den Platz tobten, beim Kistenstapeln ihre Balance erprobten und sich im Bogenschießen ausprobierten. Die „Hardt Stompers“ wiederum sorgten für den guten Ton beim Sommerfest, was nicht nur Akti-Vorstand Wolfgang Rätz ein Lächeln ins Gesicht zauberte.