Im Frühjahr hat die Fußballabteilung des TSV Eningen noch voll Spannung auf das diesjährige Stadionfest und den 20. Charitylauf der Fußballkids geschaut.
Ein Experiment stand an: Dieses Mal sollte am Samstagabend um 17 Uhr gelaufen werden. Es gab nämlich kein letztes Rundenspiel am Sonntag. Da es in den vergangenen Jahren sonntags aber sehr heiß war, als um die Mittagszeit gelaufen wurde, haben sich die Organisatoren überlegt, dass es für die Läufer durchaus angenehmer wäre, in den Abend hinein zu laufen.
Doch es kam anders. Die Coronakrise erlaubte dem TSV kein Stadionfest, keine Fußballspiele und keinen Charitylauf. Die Veranstalter beruhigten sich allerdings etwas traurig und wehmütig, dass ja nächstes Jahr das große Jubiläum kommt – 100 Jahre Fußballabteilung und schon 25 Jahre „Aktion Fußballkids helfen“.
Aber bei einer Wanderung an Christi Himmelfahrt beschlossen Dr. Barbara Dürr und Susi Stingel auf dem Mädlesfelsen: eine „Challenge“ muss her in Coronazeiten. Und so wurde die Idee eines virtuellen Charitylaufs geboren.
Noch am Nachmittag des gleichen Tages begann die Bewerbung dieses Projektes über die Presse, Social Media und persönliche Ansprache und nun kam eine Lawine ins Rollen, mit der niemand gerechnet hätte. Kritiker meinten, mehr als 2000 Euro kommen wohl nicht zusammen.
Doch von wegen: In den sechs Wochen Laufzeit sind es fast 25 000 Euro geworden. „Einfach nur sensationell“, freut sich Dürr. Das sei so viel wie noch bei keinem Charitylauf zusammen gekommen war. Deswegen konnten am vorgestrigen Dienstagabend auf dem Eninger Sportplatz den sieben begünstigten Gruppierungen je etwas über 3000 Euro übergeben werden.
Gerade in Coronazeiten eine willkommene Unterstützung für diese Initiativen – denn auch sie haben alle Schwierigkeiten, in diesen von Hygienekonzepten bestimmten Tagen gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen zur Generierung von Spenden zu organisieren, auf die aber alle Vereine dringend angewiesen sind.
Barbara Dürr konnte zusammen mit den Jungs der Fußballjugend folgenden Organisationen Schecks überreichen: Dem Förderverein Hospiz Veronika, dem Kinder- und Jugendhospiz Reutlingen, der Stiftung Palliativpflege Reutlingen e.V., den Frühchen e.V. Reutlingen, den Sonnenstrahlen e.V. Reutlingen, dem ALS-Förderverein Reutlingen/Tübingen/ Hechingen und Benni und Co. – Hilfe für Menschen mit Duchenne Erkrankung.
Dürr bedankte sich von ganzem Herzen bei allen Spendern, die mit ihrem Einsatz diese Spenden zu Pandemiezeiten erst möglich gemacht haben.
Den Spendenempfängern wünscht die Fußballabteilung Mut, Kraft und ein glückliches Händchen für ihr Tun. Und sie hoffen auf das Jahr 2021 mit dem 25-jährigen-Jubiläum, um wieder laufend Gutes zu tun.
Denn es wird auch im nächsten Jahr gelaufen werden. Entweder virtuell oder vielleicht klappt es dann ja wieder ganz real vor Ort.