Dass Zugfahrten nicht immer komfortabel sind, zeigte sich in den vergangenen Wochen häufig, weil Züge aufgrund des 9-Euro-Tickets oft maßlos überfüllt sind. Für die rund 150 Fahrgäste in einem Regionalzug endete die Fahrt am Sonntag in Offingen (Landkreis Günzburg) aus anderem Grund mit einer regelrechten Tortur: Drei Stunden mussten sie in einem kaputten Zug ausharren – in der prallen Mittagssonne, ohne Klimaanlage und zunächst bei verschlossenen Türen. Dies berichtet der SWR.
Bei 35 Grad Außentemperatur blieb der Regionalzug des Privatunternehmens agilis kurz nach dem ehemaligen Bahnhof Neuoffingen (Kreis Günzburg) stehen, weil es technische Probleme gab. Es gab keine Stromversorgung mehr, die Klimaanlage fiel aus. Nur wenige Fenster der drei Waggons ließen sich kippen.
Erleichterung brachten dann Rettungsdienst und Feuerwehr, allerdings erst eine Stunde später, als einige Fahrgäste Kreislaufprobleme hatten. Die Feuerwehr verteilte Wasser und schaffte einen Durchzug, indem die Zugtüren geöffnet wurden.
Warum geschah das nicht schon vorher? Und warum ließ man die Fahrgäste nicht einfach aussteigen? Laut Bahnunternehmen agilis habe man sich aus Sicherheitsgründen gegen die Evakuierung des Zuges entschieden. Die Klimaanlage habe nicht funktioniert, weil der defekte Zug lediglich mit Notstrom versorgt worden sei.