Als ich Kind war, war im Buschele immer was los. Alle haben dort Zeit verbracht, sonntags ging es nach der Kirche dort hin und für die Grundschulklassen gehörte der Besuch dazu.“ So erinnert sich der Wullenstetter Sebastian Almer an das Buschele. Jetzt will er das ehemalige Naherholungsgebiet im Wald hinter dem Gelände des RSV Wullenstetten wiederbeleben – mit einem Naturspielplatz.
„Wir haben tolle Stadtspielplätze in Senden, aber was naturnahe Spielplätze betrifft, fehlt hier ein bisschen was“, sagt der Familienvater. Sehr schöne Waldspielplätze gebe es beispielsweise im Allgäu. „Aber es kann doch nicht sein, dass ich mit meinen Kindern so weit fahren muss. Es wäre so schön, ein Angebot vor Ort zu haben.“
Um das Ziel zu erreichen, hat der Familienvater eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen. Über die sozialen Medien suchte er Kontakt zu Gleichgesinnten – durchaus mit Erfolg. Almer fand recht schnell eine Gruppe von „10 bis 20 Interessierten“, die bereit waren, mitzuplanen. Erste Gespräche mit Stadträten und der Stadtverwaltung folgten. „Eine positive Grundbereitschaft ist dort vorhanden“, sagt Almer.
Ihm und seinen Mitstreitern ist klar: Bis zu einer möglichen Genehmigung und Realisierung sei es noch ein weiter Weg. „Wir sind erst ganz am Anfang der Planung.“ So müsse entschieden werden, ob ein reiner Naturspielplatz mit Pumpbrunnen, Matschkuhle, Kletterbäumen und Insektenhotel entstehen soll oder zusätzlich ein „Digital-Naturspielplatz“. „Damit würden wir die Zielgruppe erweitern, auch Jugendliche und Schulen ansprechen.“ Ideen wie eine Bienenstockkamera, ein Waldlehrpfad mit Bodensensoren und mögliche Projekte zur Stromerzeugnis stehen dabei im Raum. Wichtig sei aber auf jeden Fall: „Die Anlage soll ökologisch sinnvoll sein und sich von Spielplätzen, die künstlich angelegt werden, unterscheiden“, sagt Almers Mitstreiter Michael Zagel.
Eine zentrale Frage ist die Finanzierung des Projekts. Mit 100 000 Euro Erstinvestition kalkulieren die Planer, 75 Prozent davon hoffen sie, über staatliche Förderprogramme zu erhalten, allerdings konnten bisher keine Anträge gestellt werden. Für die verbleibenden 25 000 Euro schwebt der Interessengemeinschaft eine Finanzierung über Sponsoren und Crowdfunding vor. „Wir würden gern Geschäftsleute und Privatleute mit ins Boot holen“, sagt Zagel. Denn wer sich selber für das Projekt engagiere, identifiziere sich später auch mehr damit. „Dann heißt es wirklich: Wir in Senden.“
Störsender gegen Randalierer
Zu klären sei noch die Frage, wie möglichem Vandalismus vorgebeugt werden könnte. Dies war in der Vergangenheit ein großes Problem am Buschele und hatte letztlich zum Abbau der Anlage geführt. Eine Kameraüberwachung wäre denkbar, vielleicht auch ein Störsender für Handyempfang, damit sich am Abend keine Gruppen versammeln, die möglicherweise randalieren, sagt Almer. Außerdem könnten Jugendliche in Gestaltung und Betreuung der Anlage mit eingebunden werden.
Auch wenn auf die Organisatoren noch viel Arbeit wartet, sind sie guten Mutes. „Wir wollen 2019 mit einem soliden Konzept in den Stadtrat und zur Verwaltung gehen. Und bis 2020 möchten wir das Gelände für Familien attraktiv machen“, sagt Almer. Zagel: „Es lohnt sich auf jeden Fall. Die Sendener brauchen so etwas.“
Unterstützer für Projekt gesucht
Informationen Wer sich weiter über das Projekt informieren will oder die Interessengemeinschaft Buschele in Wullenstetten unterstützen möchte, kann dies gerne tun, sagen die
Initiatoren.
Initiatoren.
Adresse Interessenten können sich unter [email protected] melden.