Eigentlich wollten die Holzeimer nur eine bessere Beleuchtung in ihrer Kirche haben. Die Diözese meinte aber, bevor man dafür Geld in die Hand nehme, solle der Gesamtzustand des Gotteshauses überprüft werden. Also wurde ein Standfestigkeitsgutachten erstellt. Das Ergebnis war ernüchternd: Das Dach ist marode und muss saniert werden. Voraussichtliche Kosten für Diozese, Kirchgemeinde und Kommune: 1,3 Millionen Euro.
In einer Informationsveranstaltung im Pfarrheim sprach Hans Amesreiter vom Ingenieurbüro Fhs aus Untermeitingen über „Probleme mit der Feuchtigkeit und einen Mangel der Konstruktion“. Das große Dach nehme viele Wind auf, verforme sich deshalb. Und die Balken übten Druck auf die Stuckdecke aus. Diese habe deshalb im Lauf der Jahre einige Risse bekommen. Bei der letzten Sanierung 1982 sei vor allem bei der Balkenauflage am Mauerwerk zu wenig auf die „Luftumspülung“ geachtet worden. Die Balken seien deshalb feucht. Und teilweise faulig. Ebenso wie das Dach des Kirchenschiffs müsse das Dach des Turms stabilisiert werden.

Auch innen wird renoviert

Laut Pfarrgemeinderat Johannes Riggenmann wird außerdem über eine mögliche Neugestaltung oder Restaurierung der Stuckdecke, sie wurde in den 1980er Jahren gestaltet, nachgedacht. Rudolf Veitz von der Kirchenverwaltung gab eine Übersicht zu den Kosten: Demnach werden 840.000 Euro von der Diözese erwartet. 127.000 Euro kommen voraussichtlich von der Kommune. 150.000 Euro muss wohl die Kirchgemeinde selbst aufbringen. Und den Rest schießen weitere Ämter und die Diözese zu..
Auch innen muss renoviert, die Wand von Ruß befreit werden. Über ein Lichtkonzept oder andere Anordnungen der Kirchenbänke müsse nachgedacht werden. Architekt Bastian Schmitt vom Architekturbüro Spiegler in Pfaffenhofen stellte den Zeitplan vor: Sollte die Diözese zustimmen, wird im Dezember ein Außengerüst aufgestellt. Ab Januar wird ein Innengerüst errichtet, die Kirche bleibt dann 2018 geschlossen. Gottesdienste finden im Pfarrheim gegenüber statt.
Im Februar 2019 sollen die Arbeiten beendet sein. Dann soll die Kirche wieder für Besucher geöffnet werden – und der 500. Geburtstag des Gotteshauses gefeiert werden. Als letztes soll außerdem der Vorplatz, gemeinsam mit dem Rathausplatz, neu gestaltet werden.

Viele Jahrhunderte Kirchengeschichte

Historie Bereits vor dem Bau 1519 stand an der Stelle von St. Peter und Paul eine romanische Kirche. Deren Mauern sind noch Teil des heutigen Gotteshauses. Darunter wurden noch ältere Grundmauern gefunden, die auf eine Steinkirche aus den Jahren 900 bis 1000 hindeuten.