„Schön“ findet Diego (5) den Spaziergang in der Morgensonne. Eltern, Erzieher und 17 Kinder sind am Donnerstag Vormittag zusammen zur Kindertagesstätte „Pusteblume“ gelaufen. Nicht irgendeinen Weg. Sondern jene Strecke, die zusammen mit Polizei und Schulleitung als geeignetster Schulweg – Kita und Schule sind im gleichen Gebäude untergebracht – ausgemacht wurde. „Wir wollen den Weg für die Kinder sicherer machen“, erläutert Kindertagestättenleiterin Ursula Steidle. Deshalb sind auf den Asphalt gelbe Fußabdrücke aufgemalt worden. Denen können die Kinder folgen.
Mit der Aktion sollen die Vier- bis Sechsjährigen ermutigt werden, den künftig vertrauten Weg zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zurückzulegen. Je mehr Kinder auf diese Weise unterwegs sind, desto besser sei dies auch für die Verkehrslage vor dem Schulgebäude und der Kindertagestätte. Jedenfalls ist dies ein erhoffter Nebeneffekt. Denn wie in anderen Ortschaften bringen auch in Holzheim viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto. Das verursache am Morgen einiges an Verkehr, sagt Steidle. Anwohner hatten bereits über zugeparkte Einfahrten beschwert. Und ähnlich wie bei „Kiss- & Fly“-Bereichen an Flughäfen eine Kurzeitparkzone vor der Schule vorgeschlagen. Die Polizei hatte jedoch Bedenken. Verkehrsteilnehmer sollten sich an die Verkehrsordnung halten.
„Laufen ist außerdem umweltfreundlicher“, betont Ursula Steidle. Mit dem Schulwegprojekt hat sich die Kindertagesstätte einer Umweltaktion des Vereins „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder“ angeschlossen. Mit ihren zurückgelegten Wegstrecken sammeln die Kinder noch bis zum 14. Oktober „Grüne Meilen“. Die Grünen Meilen werden am Jahresende auf der Konferenz der Vereinten Nationen (VN) übergeben. Weitere Meilen wollen die Kinder beim Marktlauf am 1. Oktober in Pfaffenhofen sammeln.
Am Montag gehen die Kindergartenkinder aber zunächst mit den frischgebackenen Erstklässlern zum Rathaus. Dort gibt es einen kleinen Empfang mit Bürgermeisterin Ursula Brauchle, Klimaschutzmanager Benjamin Buck und Hauptkommissar Arthur Schrapp von der Polizeiinspektion Weißenhorn.
Info Von drei Sammelpunkten im Ort werden die Kinder zwei Wochen lang in die Schulstraße gebracht. Zugrunde liegt dem Projekt eine Idee, die beim Holzheimer „Klimastammtisch“ entwickelt wurde.