Bis um 5 Uhr am Donnerstagmorgen harrten Feuerwehrleute aus dem Nersinger Gemeindegebiet bei der Gießerei in der Römerstraße in Straß aus, in der am Mittwochnachmittag in einem Lager für Chemikalien ein Feuer ausgebrochen war. Dann war der Einsatz zu Ende, berichtete Kreisbrandrat Bernhard Schmidt auf Anfrage. Die meisten der rund 175 Einsatzkräfte waren schon am Mittwochabend gegen 19 Uhr wieder abgezogen. Um 18.30 Uhr hatte es nochmal eine große Lagebesprechung mit Vertretern von Feuerwehren, Polizei, Rettungsdiensten und THW gegeben.

Notarzt untersucht Anwohnerin

„Die Gefahr war zu diesem Zeitpunkt im Griff“, sagte Feuerwehrpressesprecher Wilhelm Schmid. Die Brandbekämpfer hatten das Feuer mit Sand und Löschpulver erstickt, Wasser konnte bei den brennenden Chemikalien nicht eingesetzt werden. Fünf Mitarbeiter der Firma erlitten Rauchgasvergiftungen, zwei von ihnen wurden über Nacht zur Beobachtung in eine Klinik eingeliefert. „Nach vorliegenden Erkenntnissen konnten diese Personen das Krankenhaus inzwischen verlassen“, teilte die Polizei mit. Auch eine Anwohnerin der Gießerei war am Mittwoch von einem Notarzt untersucht worden.

Keine Giftstoffe im Rauch

Die Polizei hatte die Anwohner aufgefordert, wegen des Rauchs Fenster und Türen geschlossen zuhalten. Auch ein Messfahrzeug der Feuerwehr war unterwegs, im Rauch waren aber keine Giftstoffe enthalten. „Das wurde eindeutig festgestellt“, so Schmid. Zudem habe es zwar eine starke Rauchentwicklung gegeben, dieser sei aber überwiegend nach oben abgezogen.
Nachdem das Feuer erstickt war, konnten nicht betroffene Chemikalien geborgen und sicher verwahrt werden, so die Polizei. Über den Sachschaden können noch keine Angaben gemacht werden. Nach Auskunft der Feuerwehr soll er nicht unter 50 000 Euro betragen. Die Brandursache ist noch unbekannt. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm hat die Ermittlungen aufgenommen.