Mit Spannung warten ihre Fans schon längst auf das neue, das sechste Album von Kissin’ Dynamite. Morgen ist es soweit: „Ecstasy“ steht in den CD-Regalen der einschlägigen Geschäfte und im Internet zum Download bereit. Und bereits heute startet die fünfköpfige Band zu einer ausgedehnten Promotion-Tour, die bis Montag dauert und in deren Verlauf es von Berlin über Hamburg, dann in den Harz und schließlich zur Rockfabrik in Ludwigsburg geht.
Wir sprachen mit Drummer Andi Schnitzer über das neue Album. „Wir haben diesmal weit weniger an modernen Sounds herumexperimentiert, sind eher back to the roots gegangen, sagt er. Die Bandmitglieder – neben Schnitzer als zweiter Münsinger der Gitarrist Jim Müller, Sänger Hannes Braun, sein Bruder Ande (Gitarre) sowie Steffen Haile am Bass – wollten Musik machen, mit der sie sich wohlfühlen und ihnen sei es egal gewesen, ob sie dabei in Oldschool-Schubladen gesteckt werden, bekräftigt Schnitzer. Anders als beim Vorgängeralbum „Generation Goodbye“ habe man diesmal nicht die Welt verbessern oder bekehren wollen mit den Textinhalten. Nicht große Themen, sondern Gefühle standen im Vordergrund, Spaß und Lebensfreude wurden ausgedrückt. „Ecstasy ist fröhlicher, einfacher. Wir sind eben vor allem auch eine Partyband, bei deren Konzerten oder CDs man sich wohl fühlen und eine gute Zeit haben soll, unterstreicht Andi Schnitzer. Vom Stil her würde er das neue Album ganz altmodisch Hardrock nennen, eingängige Melodien und gute Hooklines sind charakteristisch, Musik zum ins Ohr gehen, Texte zum Mitsingen.
Nach der Generation Goodbye-Tour, die Anfang 2017 endete, wollten Kissin’ Dynamite sich Zeit für ein neues Album lassen. „Der Plan war, dass wir dieses 2019 am Start haben werden“, erinnert sich Schitzer. Dadurch hatten wir erst einmal keinen Druck, haben ganz entspannt im Frühsommer an neuen Songs gearbeitet: „Hannes und ich hatten einen guten Flow und haben eine Zeitlang Tag für Tag neue Songs geschrieben“.
Das war letztlich äußerst hilfreich, als feststand, dass Kissin’ Dynamite im Herbst diesen Jahres als Support von Powerwolf auf große Europatournee gehen werden. Dreieinhalb Wochen lang werden sie unterwegs sein, 22 Konzerte geben, unter anderem in Russland, Polen, Tschechien, England und natürlich Deutschland. Schnitzer: „Da hieß es plötzlich, wir releasen doch noch in 2018“.
Zuvor hatten sich Kissin’ Dynamite von ihrem alten Plattenlabel AFM getrennt: „Es war nach sechs Jahren und drei Alben an der Zeit, frischen Wind hereinzubringen und ein logischer Schritt, sich nach einem Majorlabel umzuschauen“, erzählt Andi Schitzer. Es habe mehrere Möglichkeitne gegeben, am Ende unterschrieb man bei Sony und Metal Blade LA, auch in der Hoffnung, eines Tages mal über den großen Teich zu gelangen. „Wir spürten, dass die Sony-Leute Bock auf uns hatten anders als das am Anfang bei EMI der Fall war“.
Spannend wird es jetzt auf jeden Fall, welche Chartsplatzierung nach einer Woche herauskommt. Zu schlagen gilt es die „14“ von Generation Goodbye. „Wir glauben, dass wir das schaffen, die Kritiken in den Fachzeitschriften sind jedenfalls gut, die Vorverkaufszahlen auch“, weiß der Schlagzeuger. Für die richtigen Fans gibt’s natürlich nur Eines, die limitierte Edition-Box, die als Bonbon die von Andi Schnitzer geschriebene Bandgeschichte „A Road Paved With Gold“ enthält, dazu Bandana und die neue CD in der Instrumentalversion, also zum selbst Mitsingen.