Die Gemeinde Römerstein, insbesondere der Ortsteil Böhringen, trauert um den früheren Ortsvorsteher Hans Class. Viele Jahre hat der als ruhig und umsichtig geltende Ingenieur die Geschicke des Ortes mitgestaltet. Sei es als Mitgleid von Ortschafts- und Gemeinderat (von 1984 bis 2004) oder gar als Ortsvorsteher Böhringens. Dieser Aufgabe widmete er sich ganze 18 Jahre (von 1986 bis 2004).
Wenn er sich in den politischen Gremien zu Wort meldete, hatte er auch etwas zu sagen. Reden um des Redens willen hat nicht zu seinem Charakter gepasst. Bodenständig war er, aber auch weitsichtig, denn seine Welt endete nicht an der Markungsgrenze Böhringens.
Wenn er sich für etwas einsetze, musste es dem Gemeinwohl dienen und durfte nicht zu Lasten anderer Ortsteile gereichen. Die zwei Bürgermeister, mit denen er während seiner Zeit als Ortsvorsteher arbeitete, Hans Sigel und Michael Donth, konnten sich stets auf einen loyalen, aber in der Sache durchaus kampflustigen Mitstreiter verlassen.
Er war in vielen Vereinen vertreten, doch er hat sich nie gemein gemacht, obwohl er im Ort tief verwurzelt war. Die Geschichte seiner Familie konnte er lückenlos 630 Jahre zurückverfolgen, eine Geschichte, die ausnahmslos in Böhringen spielt. Dass jemand wie er die Verdienstmedaille der Gemeinde erhält, ist fast schon eine Selbstverständlichkeit. Als solche hat er diese Auszeichnung aber nie gesehen: „Ich bin ein guter Römersteiner und ein stolzer Böhringer“, hat er einmal gesagt.
Für seine kommunalpolitische Tätigkeit erhielt er zudem die Ehrennadel in Silber des Gemeindetags Baden-Württemberg.
In erster Linie aber war er Familienvater, Nachbar und angesehener Bürger eines Ortes, der ihn in guter Erinnerung behalten wird. Hans Class ist am 31. Mai im Alter von 76 Jahren gestorben.