Die Auszeichnung ist ein unerwartetes Geschenk, mit dem ich nicht gerechnet habe“, erzählt die Künstlerin Marieluise Bantel glücklich. Ihre Ölgemälde, welche in einem Tübinger Gartenhäuschen entstehen, haben es in das weltweit etablierte Kunstmagazin „International Artists“ geschafft. Unter dem Motto „Florals and Gardens“ reichten internationale Künstler ihre Werke ein, darunter auch Marieluise Bantel.
Mit ihrem zweiteiligem Kunstwerk „Veränderung“ und „Vergehen“ machte sie bereits den mit 500 Euro dotierten ersten Preis des Wettbewerbs „Kunstpreis zum Aschermittwoch“ der Freien Kunsthochschule Stuttgart.
Unter dem Motto „Das Werk lässt die Erde Erde sein“ wurde Kunst, welche das Verhältnis der Gesellschaft zur Natur und Umwelt spiegeln soll, präsentiert. Dieses Thema griff Marieluise Bantel auf einzigartige Weise auf, durch die es dem Betrachter möglich wird, das alte Vergehende, welches oft als verächtlich wahrgenommen wird, in der Gesamtheit des Prozesses der Veränderung wirken zu lassen. Dr. Michael Kessler, der Vorsitzende des Kunstvereins Diözese Rottenburg-Stuttgart, bezeichnete Marieluise Bantels Kunst als in „ihrer malerischen Qualität höchstrangig“.
Aufenthalt in London
Die Künstlerin wuchs in der ländlichen Umgebung Metzingens auf, mit zeitweiligen Aufenthalten in London, was ihre Verbundenheit zur Natur und insbesondere zu Blumen prägte und verstärkte. „Oft laufen wir im Alltag achtlos über Blumen hinweg oder zertreten sie. Doch wenn wir die kleinen Dinge, vor allem im Prozess, betrachten, die Struktur oder Farbe einer Blume, erkennen wir, wie viel Schönheit uns Gott gegeben hat. Deshalb war für mich damals das Schönste, einen großen Blumenstrauß vom Feld nach Hause mitzubringen.“
Während Marieluises Geschwister damals musizierten, hatte sie selbst die Kunst für sich entdeckt und ins Herz geschlossen. Ihr Studium hatte sie dann an der Freien Kunsthochschule Stuttgart (Akademie für Kunst und Design) mit Diplom abgeschlossen, gab aber auch an einer Berufsschule Unterricht.
Die Idee, verwelkte Blumen auf Leinwänden zu verewigen, kam Bantel mit dem Älterwerden. „Man wird älter und denkt über sich nach, man reflektiert sein Leben. Im Kreislauf des Lebens entfaltet sich gerade bei dem Welken einer Blume ihre vollkommene Pracht“, so Marieluise Bantel zum Erblühen, Blühen und Verblühen der Natur. Nun scheint jedenfalls ein Preis dem anderen zu folgen, denn auch beim Kunstwettbewerb des „International Artists“ machte Marieluise Bantel den dritten Platz und durfte ihre Werke neben anderen bekannten Künstlern auf den Seiten des Magazin stehen sehen.
Hinter dem Unscheinbaren
Der Gewinn des dritten Preises des Kunstwettbewerbs „Florals and Gardens“ ist zudem eine Beitragsseite im Kunstmagazin „Artcollector“, wovon sich viele Künstler denn Schritt zu Kunsthändlern und Ausstellungen in Galerien versprechen. Für Marieluise Bantel, welche bereits einige ihrer Werke in Ausstellungen gegeben hatte, darunter auch eine Ausstellung von Schloss Ludwigsburg, wäre dies der nächste Schritt, ihre Kunst den Menschen ein wenig näher zu bringen.
Als Lehrerin unterrichtete Bantel früher sozialpädagogische Fächer an einer Berufsschule in Nürtingen, und kennt daher den Stress und die Anspannung, welche sich im Berufsalltag ansammelt. „Man muss Leistung bringen und hat wenig Zeit für die schönen Dinge im Leben. Dann ist es wichtig, diese unscheinbaren, besonderen Dinge zu betrachten“. Die Künstlerin Marieluise Bantel hat folgende Ansicht dazu: „Als schön empfinde ich zumeist, was sich hinter dem Unscheinbaren verbirgt.“