Die Gesellschaft wird älter, die Nachfrage nach Unterstützungsangeboten wächst – ob bei der Pflege, im Haushalt oder bei der Betreuung von kranken, alten und hilfsbedürftigen Menschen. Derlei Leistungen anzubieten, hat sich die Diakoniestation Oberes Ermstal-Alb mit Pflegeteams in Bad Urach, Dettingen, Römerstein und St. Johann auf die Fahnen geschrieben. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 residiert die Diakoniestation am Hauptsitz in Bad Urach. In Dettingen hingegen ist die Pflegedienstleitung und die Geschäftsführung untergebracht.
Nun will die Einrichtung ihre Organisationseinheiten sowie bestehende und neue Angebote und Leistungen am Hauptsitz in Bad Urach zusammenführen und bündeln. Geplant ist der Neubau eines zweistöckigen Gebäudes in der Bad Uracher Mühlstraße. Also dort, wo eine Villa aus dem Jahr 1938 der Diakoniestation schon heute als Sitz dient. Das Gebäude allerdings ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern ist nur mit Hürden betretbar und hält auch nur beengte Räumlichkeiten parat.
Weitläufig, hell und barrierefrei soll hingegen der Neubau nach seiner Fertigstellung im Juli 2020 daherkommen. Die Diakoniestation nimmt dafür ordentlich Geld in die Hand. Zwei Millionen Euro Baukosten sind veranschlagt. Entstehen soll auf einer Fläche von rund 540 Quadratmeter, verteilt auf zwei Ebenen, eine zentrale Anlaufstelle für das gesamte Versorgungsgebiet. Neben Schulungs- und Beratungsräumen, wird auch die Pflegedienstleistung, eine Verwaltungskraft und die Geschäftsführung unter einem Dach ihren Platz finden. An der dezentralen Ausrichtung der Diakoniestation soll aber auch nach der Eröffnung nicht gerüttelt werden. Die Pflegeteams vor Ort bleiben mit ihren wohnortnahen Angeboten erhalten.
Neu hingegen ist die Einrichtung einer Tagespflege in Bad Urach. Im Erdgeschoss des Neubaus untergebracht, sollen insgesamt 13 Plätze entstehen, die Werktags achteinhalb Stunden zur Verfügung stehen.
Die ersten Bagger werden, nachdem der Bad Uracher Gemeinderat endgültig grünes Licht gegeben hat, wohl im November anrollen und das jetzige Gebäudes abreißen. Für März 2019 ist schließlich der eigentliche Baubeginn geplant. Für die Interimszeit zwischen dem Auszug aus der alten Bleibe und dem Einzug in die neue, hat die Diakoniestation bereits eine Lösung gefunden: Sie mietet sich solange in ein privates Anwesen unweit der Wasserfallkreuzung ein.
Mit einem etwaigen Neubau haben sich die vier gleichberechtigten Gesellschafter der Diakoniestation (Bruderhaus-Diakonie, evangelische Kirchengemeinde Bad Urach-Seeburg, evangelische Kirchengemeinde Dettingen und  Gemeinde Römerstein) bereits seit Mai 2017 beschäftigt. Konkret wurde es, als sich im Dezember 2017 die Bruderhaus-Diakonie bereit erklärte, das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung zu stellen.
Für die Geschäftsführerin der Diakoniestation, Christine Krohmer, liegen die Vorteile des Neubaus und der damit verbundenen zentraleren Struktur klar auf der Hand. Vorteile nicht nur für ihre Mitarbeiter, die künftig über angenehmere Arbeitsbedingungen verfügen werden, sondern auch für die Klienten selbst. Durch Synergieeffekte und eine straffere Organisation, so ist sie sich sicher, werde mehr Zeit bleiben für das eigentliche Kerngeschäft: Die Pflege der bedürftigen Menschen.

Die Diakoniestation Oberes Ermstal-Alb

Die Diakoniestation Oberes Ermstal beschäftigt derzeit 105 Mitarbeiter. Die Zahl bürgerschaftlich Engagierte beläuft sich auf 160. Im Jahr 2017 wurden insgesamt vier Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Das Versorgungsgebiet umfasst die Gemeinden Dettingen, Bad Urach, Seeburg, Hengen, Wittlingen, Sirchingen, Hülben, Römerstein Grabenstetten und St. Johann. Aktuell werden rund 700 Menschen durch unterschiedliche Angebote unterstützt. wag