.Mit Sympathiebekundungen für ihren ehemaligen Mitbürger Michael Donth hatten die Grafenberger ja schon bei der Bundestagswahl von 2013 nicht gegeizt. Damals holte der Wahl-Römersteiner fulminante 65,4 Prozent der Stimmen. Dafür reichte es dieses Mal zwar nicht, doch von Donths diesjährigem Ergebnis können die CDU-Bundespolitiker nur träumen: Mit 57,5 Prozent sahnte der Mann der Union in Grafenberg ab, wenn das kein Heimvorteil mit Nebenwirkungen ist. Das gilt vor allem, weil die CDU in der Zweitstimmen-Rechnung auch in der Gemeinde an der Kreisgrenze klar verloren hat. Sie kam auf 40 Prozent und büßte gegenüber 2013 gut zwölf Prozentpunkte ein.
Verloren hat auch SPD-Frau Rebecca Hummel, und zwar 3,4 Prozent gegenüber der jüngsten Wahl. Für die Sozialdemokraten geht es nicht nur in Grafenberg im freien Fall nach unten. Dort aber bringt sich die überall erstarkte Alternative für Deutschland (AfD) als drittstärkste Partei ins Spiel. Die Rechtskonservativen haben ihr Ergebnis verdoppelt und landeten gleich hinter den beiden großen Parteien.
Hinter der AfD (Zweitstimmen zwölf Prozent) drängeln sich die Grünen, die mit der neuen und alten Kandidatin Beate Müller-Gemmeke etwa 1,5 Prozent zulegten und mit 8,7 Prozent ziemlich auf dem Bundesergebnis liegen. Und auch Pascal Kober kann mit Blick auf sein Grafenberger Wahlergebnis wieder aufatmen. Der Liberale hatte 2013 noch ein Desaster erlebt, weil er auf 2,8 Prozent der Voten abgerutscht war. Nun sind es immerhin 6,5 Prozent, die der Reutlinger auf sich verbuchen kann. Auch bei den Zweitstimmen ist die FDP mit 12,5 Prozent in Grafenberg recht gut dabei. Dort ist Kobers Ergebnis noch einmal verdoppelt worden. Sprich: Viele Wähler haben, wie auch bei der CDU, mit ihrer Zweitstimme anders entschieden.
Keine Rolle spielt in Grafenberg die Linke, die in der vergangenen Legislaturperiode Oppositionsführer in Berlin war. Jessica Tatti konnte nur 3,5 Prozent der Voten auf sich vereinigen, auch die Zweitstimmen liegen unter Fünf-Prozent-Marke.
Wie zuletzt recht hoch ist die Wahlbeteiligung in Grafenberg. Sie liegt bei 85,2 Prozent (2013: 80,1 Prozent)

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Drittstärkste Partei ist die AfD in Grafenberg, sowohl in der Erst- wie auch in der Zweitstimmen Rechnung. Die Linke spielt dort keine Rolle, sie kam beidemal unter fünf Prozent.