„Viele Köche verderben den Brei“ lautet ein altes Sprichwort und meint, dass nichts Gescheites dabei herauskommen kann, wenn viele Leute gleichzeitig in der Küche werkeln. Dass das nicht stimmen muss, zeigte die „Federazione italiana cuochi“ aus Rom, ein  Verband italienischer Köche, von dem gleich 19 am Montagabend in der Küche des Restaurants „Da Vittorio“ in Grafenberg bein phantastisches Menü zauberten. Hinzu kamen Helfer, sodass insgesamt 25 Personen zugange waren.

Die Besten der Besten

Die Köche sind die besten der besten, die Creme de la Creme, die Nationalmannschaft italienischer Köche. Zurzeit nehmen sie mit 32 anderen Ländern an den „Culinary Olympics“, der kulinarischen Olympiade teil, die 2020 in Stuttgart stattfindet. Und gewannen dort am Montag zum Thema „Warme Küche“ prompt die Goldmedaille.
Im Vorfeld hatte ein Team abgecheckt, wo die Meister wohnen sollten und kamen auf die „5 Sterne am Grafenberg“, die Ferienwohnungen von Ute und Thomas Müller. Von da aus ist es nicht weit zur Sportheimgaststätte „Da Vittorio“.

Thema: „Antica Roma“

Hier, bei einem Landsmann, bereiten die Köche vor, was sie in Stuttgart präsentieren wollen. Mit einem Kühlwagen werden die Köstlichkeiten jeden Tag in die Landeshauptstadt gefahren. Die Köche, die aus Palermo, Bari in Apulien, Rimini oder Vincenza stammen, bedankten sich für die Aufnahme in Grafenberg mit einem Menu, das von einem typisch italienischen Vorspeisenbuffett über Lachs mit Meeresfrüchten und Tortelli bis zu Kalbskarree aus dem Piemont alles beinhaltete, was rund 70 Gäste verwöhnte.
Während die eine Hälfte der Mannschaft mit den Grafenberger Gästen beschäftigt war, bereitete die andere alles für das Thema „Kalte Küche“ vor, das am Dienstag in Stuttgart an der Reihe war. Die Köche hatten das Thema „Antica Roma“ gewählt und fertigten unter anderem einen metergroßen Gladiator aus Schokolade. Die Platten für die Präsentation zeigten die Bögen des Kolosseums. Das Kochteam besteht seit über 20 Jahren und gewann vor vier Jahren bereits die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Luxemburg.

An der Grenze angehalten

Ein Abenteuer war schon die Anreise nach Deutschland. In fünf Bussen hatten die Köche aus Italien alles mitgeführt, was für den Wettbewerb nötig war. „Weil man Lebensmittel in dieser Menge nicht einführen darf, hat man uns an der Schweizer Grenze geschlagene neun Stunden festgehalten“, berichtete Carla Zummo, die Frau von Santo Princi. Er ist zweiter Vorsitzender der „Delegatione Germania“ italienischer Köche in Deutschland, die ihre Kollegen aus dem Heimatland logistisch unterstützten. Gianluca Tommasi, Chef des Nationalteams, bedankte sich für diese Leistung. Zu Gast war auch Ragnar Fredriksson, General Manager der „World Association of Chef Societies“, der „Köche der Vereinten Nationen“ mit 110 Ländern.