Nach wochenlanger Corona-Zwangspause öffnen die Fitnessstudios in der Region in dieser Woche wieder ihre Türen für Freizeitsportler. Wie erlebten die Betreiber die Schließung? Was erwarten sie vom Neustart? Und was ändert sich im Sportalltag durch die erweiterten Hygienemaßnahmen?
Viele Besucher nach wie vor vorsichtig
Das „Injoy“ in Dettingen hat mittlerweile wieder geöffnet. „Heute herrschte noch nicht der große Run“, berichten die Inhaber Thomas Hirsch und Monika Fritz von „Tag eins“, denn viele Menschen seien verständlicherweise noch vorsichtig.
Ein normales Trainingsaufkommen erwarten die beiden Betreiber des Fitnessstudios erst nach und nach. Obwohl Hygiene auch schon vor Corona großgeschrieben worden sei, habe man das Hygienekonzept in den vergangenen Wochen der Situation angepasst, so die Inhaber. Dazu gehörten zum Beispiel der Abstand zwischen den Geräten, begrenzte Gruppengrößen und der Verzicht auf Saunabetrieb und Kinderbetreuung. Manche Trainings fänden auch draußen statt.
Gestärktes Immunsystem als Unterstützung
Mit Vorlauf von einer Woche konnten sich die Studioinhaber dann konkret auf die Wiedereröffnung vorbereiten, dank der eigenen Vorarbeit ein ausreichendes Zeitfenster.
Auch wenn sie die schnelle Schließung im März sinnvoll fanden, plädieren Hirsch und Fritz für eine andere Perspektive auf die Pandemie: Statt Fitnessstudios allein als Ansteckungsherd zu sehen, solle im Vordergrund stehen, dass regelmäßiges Training Körper und Immunsystem stärke und Krankheitsrisiken reduziere, so die beiden. Während der Schließung, erfährt Fischer, habe man im „Injoy“ Kontakt mit zahlreichen Mitgliedern gehabt, die unter Schmerzen oder Übergewicht litten und denen es ohne Training deutlich schlechter gegangen sei.
Folgen noch bis 2021 spürbar: Keine neuen Mitglieder
Zur Wiedereröffnung besuchte der Metzinger FDP-Landtagsabgeordnete Rudi Fischer das „Injoy“ in Dettingen, um sich im direkten Austausch vor Ort zu informieren. Das Beispiel zeige, so Fischer: „Fitnesssport ist Prävention und entlastet damit langfristig unser Gesundheitswesen“. Auf Fischers Frage nach den wirtschaftlichen Folgen der coronabedingten Schließung, berichtet Thomas Hirsch, dass sich die Folgen der Krise bis in 2021 hinziehen würden. Erst dann könne man die genauen finanziellen Auswirkungen beziffern.
Erschwerend komme laut Monika Fritz hinzu, dass es aktuell keine Neumitgliedschaften gebe, alte Mitglieder aber aus verschiedenen Gründen wegfielen: „Das zu kompensieren, wird lange dauern.“